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Verabschiedung von Dr. Florian Danckwerth

St. Franziskus-Stiftung Münster am 2. Oktober 2023

Es fällt ihm nicht leicht, Adieu zu sagen. Denn immerhin war Dr. med (I.) Florian Danckwerth seit 1998 am St. Bernhard-Hospital Kamp-Lintfort als Chefarzt tätig. Nun wechselt er in den Ruhestand.

Ihm ist es zu verdanken, dass die Klinik für Konservative Orthopädie und Schmerzmedizin des Krankenhauses einen ausgezeichneten Ruf hat und Patienten aus ganz Deutschland zu ihm und seinem Team kommen. Denn er hat diesen Bereich auf- und ausgebaut. „Die Franziskus Stiftung hat mit der Schaffung dieser Klinik sehr große Weitsicht bewiesen. Der Bereich der Konservativen Orthopädie befand sich zu diesem Zeitpunkt in Deutschland noch in den Kinderschuhen. Er war ein absolutes Novum. Ich konnte die Klinik nach meinen Vorstellungen aufbauen“, blickt Florian Danckwerth zurück.

Das Direktorium des St. Bernhard-Hospitals verabschiedete nun Dr. Florian Danckwerth nach 25 Jahren in den Ruhestand: (v. li.) Pflegedirektor Clemens Roeling, Dr. Florian Danckwerth, Ärztlicher Direktor Dr. Martin Grummel, Claudia Danckwerth und Geschäftsführer Josef Lübbers.
Das Direktorium des St. Bernhard-Hospitals verabschiedete nun Dr. Florian Danckwerth nach 25 Jahren in den Ruhestand: (v. li.) Pflegedirektor Clemens Roeling, Dr. Florian Danckwerth, Ärztlicher Direktor Dr. Martin Grummel, Claudia Danckwerth und Geschäftsführer Josef Lübbers.

„Wir haben Dr. Danckwerth sehr viel zu verdanken und wünschen ihm von Herzen viel Glück und Gesundheit für seinen dritten Lebensabschnitt“, betont Geschäftsführer Dr. Conrad Middendorf. „Er hat Außerordentliches geleistet und unser Haus mit diesem Schwerpunkt bekannt gemacht. Seine Patienten, aber auch die Mitarbeiter, schätzen besonders seine fachliche Kompetenz, seine Akribie und seine ruhige, menschliche Art. Viele Auszeichnungen, sowohl von Krankenkassen als auch von Seiten der Medien, zeugen von seinen anerkannten, hervorragenden Fähigkeiten“, fügt Geschäftsführer Josef Lübbers hinzu.

Geprägt hat ihn bei seiner Berufswahl, Arzt zu werden, dass er schon in jungen Jahren kranke Menschen begleitet und betreut hat. „Es war mir immer wichtig, sie zu verstehen, ihr Leid nachzuvollziehen und ihnen bestmöglich zu helfen“, berichtet er.

Gleichberechtigung zwischen konservativem und operativem Bereich

Die nationale Reputation zu erarbeiten, war ein steiniger Weg. „Es waren schwierige Anfangszeiten“, erzählt Florian Danckwerth. Denn natürlich wurde dieser neue Klinik-Zweig in einem Akut-Krankenhaus wie ein Paradiesvogel von vielen Seiten kritisch beäugt. „Dass die Franziskus Stiftung, zur der das Kamp-Lintforter Krankenhaus gehört, hinter mir stand, half mir sehr“, erzählt er. Sein erklärtes Ziel war, die konservative Orthopädie gleichberechtigt neben die operative Orthopädie zu stellen und das Verständnis für den chronischen Schmerz zu erreichen. Die exzellente Entwicklung des Bereichs brachte seinem Team und ihm schnell die verdiente Anerkennung.

Gründungsmitglied der ANOA

Heutzutage ist es mehr als selten, dass ein Arzt in leitender Funktion fast sein ganzes Berufsleben in einer Klinik verbringen kann. „Dafür bin ich dankbar. Ich konnte eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Kollegen aufbauen, die vieles im Laufe der Jahre leichter gemacht hat “, erzählt er.

Neben der Verantwortung für die eigene Klinik stellte sich Florian Danckwerth aber auch in den Dienst des Ausbaus der fachlichen Zusammenarbeit mit anderen Krankenhäusern. Gemeinsam mit vier weiteren Spezialisten für Konservative Orthopädie gründete er vor rund 20 Jahren den Fachverband ANOA (Arbeitsgemeinschaft  nicht-operativer orthopädischer manualmedizinischer  Akutkliniken e.V.). Zu ihm gehören heute 32 Kliniken in ganz Deutschland, die sich auf stationäre Komplexbehandlung von Schmerz- und Funktionserkrankungen des Bewegungssystems spezialisiert haben. Das ganzheitlich entwickelte ANOA-Behandlungskonzept trägt ebenfalls Florian Danckwerths Handschrift.

Zweite Klinik als Chefarzt

„Zu einem Zeitpunkt, an dem andere in dieser Lebensphase einen Gang zurückschalten und es etwas ruhiger angehen lassen, folgte Florian Danckwerth unserer Bitte, und etablierte 2015 im ebenfalls zu uns gehörenden St. Elisabeth-Hospital Meerbusch-Lank eine weitere Klinik für Konservative Orthopädie und Schmerzklinik“, berichtet Dr. Daisy Hünefeld. Sie gehört dem Vorstand der  Franziskus Stiftung an und war eigens zur Verabschiedung nach Kamp-Lintfort gekommen. Die erfolgreiche Arbeit in Kamp-Lintfort diente Florian Danckwerth nun als Blaupause für den Meerbuscher Aufbau. Auch diese eigenständige Klinik leitete er als Chefarzt.

Tolle Teams

Stolz ist Florian Danckwerth auch auf die enge und gute Zusammenarbeit mit der physiotherapeutischen Abteilung von salvea und die kollegiale Kooperation mit den operativen Orthopäden beider Häuser. „Wir haben an beiden Standorten tolle Teams, die seit vielen Jahren engagiert und mit Freude im Einsatz sind. Das merken nicht nur wir Ärzte, auch die Patienten spiegeln das wider“, so Florian Danckwerth.

„Teamarbeit ist in der Konservativen Orthopädie so wichtig. Für eine gute Behandlung benötigen wir alle Spezialisten des Hauses, inklusive eines exzellenten Pflegeteams. Dann können wir sehr gute Erfolge erzielen“, erzählt er. Auch die kurzen Wege, die in beiden Häusern möglich sind, sowie die enge Zusammenarbeit zur Geschäftsführung und Verwaltung erleichterten das erfolgreiche Arbeiten.

Wie gut er seine Mitarbeiter ausgebildet hat, zeigt sich auch daran, dass sein ehemaliger Oberarzt, Dr. Dirk Mertens, nun die Klinik für Konservative Orthopädie im St. Irmgardis-Krankenhaus leitet. Das Süchtelner Haus ist ebenfalls eine Stiftungs-Tochter. Und Tilmann Lewan, sein Leitender Oberarzt in Meerbusch, tritt dort seine Nachfolge als Chefarzt an. Besonders freut sich Florian Danckwerth, dass ihm mit Dottore Nikolaos Kampas ein sehr erfahrener Orthopäde in Kamp-Lintfort folgen wird.

Der dritte Abschnitt

Noch weiß Florian Danckwerth nicht genau, wie er nun den dritten Lebensabschnitt füllen will. „Erst einmal will ich mit meiner Frau Claudia, die mich in all den Jahren so wundervoll unterstützt hat, einen ausführlichen Urlaub in Italien machen, zuerst in Siena, dann in Bologna. Dort habe ich ja seinerzeit studiert und promoviert“, erzählt er.

Mit einem kleinen Boot die Ostsee entlang zu schippern und mit Muße gute Bücher zu lesen, das gehört ebenfalls zu den Zukunftsplänen. Auch seiner Geige und dem gemeinsamen Spielen im Kammermusik-Orchester will er sich intensiver widmen, als dies bisher aus Zeitmangel möglich war. „Ich habe ein erfülltes Arbeitsleben gehabt. Dafür bin ich dankbar“, zieht er ein persönliches Fazit. „Meinen Nachfolgern wünsche ich von Herzen viel Erfolg und eine glückliche Hand.“

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