Datengeleitete Pflegequalität
Ergebnisse der internationalen TAILR-Studie in Vorträgen, Workshops und auf Postern vorgestellt
Am 14. Juni 2024 war die Hochschule für Gesundheit (HS Gesundheit) in Bochum der Treffpunkt für Expert*innen aus der Pflegewissenschaft, Praxis und Politik, die zum Thema „Datengeleitete Pflegequalität: Zwischen Vision und Wirklichkeit“ diskutierten.
Hintergrund ist die internationale TAILR-Studie, an der 14 Krankenhäuser und 61 Stationen aus Deutschland, der Schweiz, Schweden und dem Iran beteiligt sind. Aus Deutschland nahmen drei Krankenhäuser aus NRW mit insgesamt 12 Stationen an der TAILR.DE-Studie teil.
Die Studie erhob unerwünschte pflegespezifische Ereignisse bei Patient*innen sowie Daten zur Pflegepersonalausstattung im Krankenhaus. „Die wohl größte Herausforderung war, dass die Verfügbarkeit und Erhebung der Daten für jedes Krankenhaus individuell gestaltet wurde. Es braucht auf diesem Feld dringend strukturierte und einheitliche Datenformate, um die Menge an verfügbaren Daten zu nutzen und zu analysieren“, sagte Dr. Stefanie Bachnick, Nachwuchsgruppenleitung der TAILR.DE Studie, in ihrer Keynote.
Franziska Berghoff, Referentin des Deutschen Pflegerats e.V., zeigte einen Rückblick und den aktuellen Stand zu gesetzlichen Bestrebungen zur pflegerischen Personalausstattung und betonte die Notwendigkeit der Stärkung und der Mitsprache der pflegepolitischen Vertreter.
Am Nachmittag fanden drei Workshops statt, die die TAILR-Schwerpunkte „Pflegespezifische Ereignisse“, „Pflegepersonalausstattung“ und „Erfahrungen als Praxispartner“ vorstellten und diskutiert wurden. Letzteren Workshop leiteten Prof. Dr. Astrid Stephan und Marion Baltes von der Uniklinik RWTH Aachen (UKA) gemeinsam mit Prof. Dr. Inge Eberl von der Deutschen Gesellschaft für Pflegewissenschaft (DGP). Zusammen mit den Teilnehmenden beleuchteten sie hemmende und fördernde Faktoren für die Umsetzung einer wissenschaftlichen Studie in einem Akutkrankenhaus.
Eine wichtige Erkenntnis des Tages und des Projekts war die Relevanz des partizipativen Studienansatzes. „Dieser ermöglichte uns unterschiedliche Datenzugänge zu harmonisieren und für jede teilnehmende Station individuelle Lösungen für die Datenerhebung anzubieten“, so Prof. Dr. Daniela Holle, Prodekanin des Departments für Pflegewissenschaft an der HS Gesundheit. Und weiter: „Die Zusammenarbeit von Forschung und Praxis ist ausschlaggebend für die erfolgreiche Umsetzung der internationalen TAILR-Idee. Die TAILR.DE-Studie hat eine hohe Relevanz für die pflegerische Versorgung von Patient*innen und trägt zur Stärkung der Pflegeforschung in Deutschland bei.“