Herzalarm am Handgelenk
Frank Niechcial wird von seiner Smartwatch auf Herzstolpern hingewiesen – und schon kurz darauf im St. Franziskus-Hospital operiert
Im April 2024 sitzt Frank Niechcial gerade mit seinen Kindern zuhause auf der Couch, als es plötzlich an seinem Handgelenk vibriert und seine Smartwatch Alarm schlägt: Sein Herz schlage „seit 10 Minuten weniger als 40-mal pro Minute“ ist auf dem Display zu lesen. Der 57-Jährige ist überrascht. Wieviel Bedeutung sollte er dieser Meldung beimessen? Er navigiert sich in die Gesundheits-App des Geräts und stellt fest, dass in den aufgezeichneten ansonsten gleichmäßigen EKG-Ausschlägen immer mal wieder ein Pulsschlag zu fehlen scheint.
„Ich bin ein großer Fan von diesen technischen Geräten“, erzählt der Ingenieur aus Werne, „aber bei einer solchen ‚Diagnose‘ war ich tatsächlich skeptisch.“ Seine Partnerin sah das anders und überzeugte Frank Niechcial, zur Abklärung ins St. Franziskus-Hospital Münster zu fahren.
„Moderne Smartwatches können sogenannte Ein-Kanal-EKG aufzeichnen“, erklärt Dr. Shahram Ramtin, Oberarzt der Kardiologie, Angiologie & Elektrophysiologie am St. Franziskus-Hospital Münster. „Sie sind darauf ausgelegt, Vorhofflimmern zu erkennen.“ Ein Vorhofflimmern lag bei Herrn Niechcial zwar nicht vor, aber die Uhr erkannte trotzdem, dass etwas nicht stimmte. „Das Gerät hat richtig erkannt, dass es bei seinem Anwender zu regelmäßigen Herzaussetzern kam“, so Dr. Ramtin.
Diese Aussetzer stellen sich oft schleichend ein und können manchmal nicht sofort erkannt werden. So hatte Niechcial, der ansonsten gesund ist und viel Sport treibt, bereits ein halbes Jahr zuvor einen Kardiologen aufgesucht, weil er zeitweise sein Herz seltsam schlagen spürte, wenn er aus dem Sitzen aufstand. „Als würde es mir im Hals hochschlagen“, beschreibt das Gefühl. Untersuchungen konnten damals jedoch keine Auffälligkeiten feststellen. „Das ist nicht ungewöhnlich,“ erklärt Dr. Ramtin den Verlauf. „Oft werden diese Ereignisse anfangs selbst in Langzeit-EKG nicht eingefangen.“
Der Nachweis des Problems gelang dann Monate später der Smartwatch. Es folgen ausgiebige Untersuchungen im Herzkatheterlabor des Franziskus Hospitals. Bereits eine Woche später wird Herrn Niechcial im St. Franziskus-Hospital ein Herzschrittmacher eingesetzt.
„Eine Smartwatch ist kein medizinisches Gerät und kann selbstverständlich keine ärztliche Untersuchung ersetzen“, betont Dr. Ramtin. „Die Technik in diesen Geräten ist aber mittlerweile so präzise, dass man Hinweise oder Warnungen dieser Art unbedingt ernstnehmen und abklären lassen sollte.“
„Ich bin überaus zufrieden und dankbar für die schnelle und kompetente Behandlung im St. Franziskus-Hospital“, sagt Frank Niechcial. „Ich habe mich super aufgehoben gefühlt.“ Mit dem eingesetzten Schrittmacher ist er nun beschwerdefrei. Abgesehen von jährlichen Kontrollterminen kann er sein Leben nun wieder ungehindert fortsetzen. Und auch über die glückliche Warnung seiner Smartwatch freut sich Niechcial noch immer. So sehr, dass er dem Hersteller der Uhr in einer Mail von seinem Fall berichtet – und prompt eine Antwort erhält mit herzlichen Grüßen und den besten Genesungswünschen des Firmenchefs.