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Das Beste aus zwei Welten

Ev. Krankenhaus Witten feiert Berufung von Chefarzt Prof. Dr. Andreas Wiedemann zum bundesweit ersten Professor für Uro-Geriatrie

Universität Witten/Herdecke am 12. Februar 2018

Akademische Feierstunde am 09.02.2018 am Ev. Krankenhaus Witten anlässlich der Berufung von Prof. Dr. Andreas Wiedemann, Chefarzt der Klinik für Urologie, auf die Professur für Uro-Geriatrie an der Universität Witten/Herdecke
Verwaltungsdirektorin Ingeborg Drossel gratuliert Prof. Dr. Andreas Wiedemann im Namen der Krankenhausbetriebsleitung zur Berufung.
Foto: Jens-Martin Gorny

Mit einer akademischen Feierstunde hat das Ev. Krankenhaus Witten die Berufung von Prof. Dr. Andreas Wiedemann, Chefarzt der Klinik für Urologie, auf die Professur für Uro-Geriatrie an der Universität Witten/Herdecke gewürdigt. Zahlreiche Kollegen, Freunde, Wegbegleiter und Studierende gratulierten ihm zum bisherigen Höhepunkt seiner wissenschaftlichen Laufbahn.

An der Universität Witten/Herdecke übernimmt Prof. Dr. Wiedemann die bundesweit erste und bisher einzige Professur für Uro-Geriatrie. „Ein Lehrstuhl schreibt Geschichte“, betitelt Prof. Dr. Hans-Jürgen Heppner, an dessen Lehrstuhl für Geriatrie Prof. Dr. Wiedemann forschen und lehren wird, stolz sein Grußwort. „Sie haben ein Zukunftsthema besetzt und sich in der Klinik und an der Uni hervorragend positioniert.“ Schon jetzt sind in der Urologie mehr als 50 Prozent der Patienten über 65 Jahre alt – und der Anteil der Hochbetagten in der Bevölkerung wird in der kommenden Jahren weiter zunehmen.

„Uro-Geriatrie ist das Beste aus zwei Welten“, beschreibt Prof. Dr. Andreas Wiedemann das Grenzgebiet, das er erfolgreich besetzt hat. Denn Urologie und Geriatrie haben die ältesten Patienten aller Medizinsparten. Deshalb macht es für Prof. Dr. Wiedemann Sinn, auch bei urologischen Patienten einen möglichen geriatrischen Versorgungsbedarf zu ermitteln. „Viele unserer Patienten sind sturzgefährdet, mangelernährt oder neigen zu Dekubitus“, erklärt er. Am Ev. Krankenhaus Witten werden alle Patienten über 75 Jahren für ein sogenanntes ISAR-Screening befragt.

Doch auch geriatrische Patienten profitieren von urologischem Fachwissen, betont Prof. Dr. Wiedemann. Er hat zum Beispiel Medikamente gegen Harninkontinenz auf Nebenwirkungen untersucht. Ergebnis: Konzentrationsstörungen, Gedächtnislücken, Schlafprobleme und Sturzgefahr sind erhöht. „Man muss berücksichtigen, dass anticholinerge Substanzen, die eine schwach dämpfende Wirkung auf das Nervensystem haben, auch in vielen anderen Medikamenten enthalten sind, die der Hausarzt verschreibt.“

Prof. Dr. Andreas Wiedemann ist seit 2006 Chefarzt der Klinik für Urologie am Ev. Krankenhaus Witten. Seitdem hat sich die Patientenzahl der Abteilung mehr als verdoppelt. Neben seiner ärztlichen Tätigkeit und der Leitung der Klinik war Prof. Dr. Wiedemann stets auch wissenschaftlich tätig. Über 120 Publikationen als Erstautor hat er inzwischen veröffentlicht. 2013 schloss er seine Habilitation zum Thema „Harntraktbeschwerden beim älteren Diabetiker“ erfolgreich ab. Als Privatdozent forschte und publizierte er weiter. 2017 veröffentlichte er unter anderem ein Lehrbuch zum Thema „Harninkontinenz bei Älteren“ und verfasste ein Kapitel für die Neuauflage des Lehrbuchs „Praktische Geriatrie“ von Martin Willkomm. Beim Kongress der Deutschen Kontinenzgesellschaft in Dresden gewann er den Preis für den besten Beitrag.

„Der neue Titel honoriert Ihre wissenschaftlichen Verdienste und unterstreicht die Bedeutung der Klinik für Urologie am Ev. Krankenhaus Witten über die Region hinaus“, gratulierte Geschäftsführer Heinz-Werner Bitter dem akademischen Würdenträger. Neben seinen Aufgaben in Forschung und Lehre an der Universität Witten/Herdecke wird Prof. Dr. Wiedemann weiterhin die Klinik für Urologie am Ev. Krankenhaus Witten als Chefarzt leiten.

Den musikalischen Teil des Festakts bestritt das Blechbläserquintett der Neuen Philharmonie Westfalen – schließlich spielt Prof. Dr. Wiedemann in seiner Freizeit mit Leidenschaft Trompete.

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