Kardiologie im St. Josef-Hospital ausgebaut
Neues Katheterlabor geht in Betrieb
Das Katholische Klinikum Bochum (KKB) baut seine Kardiologie im St. Josef-Hospital (Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum) aus. Dazu wurde ein neues Katheter-Labor in Betrieb genommen und das bereits vorhandene Labor aufgerüstet. Das Projekt hat ein Investitionsvolumen von insgesamt rund 1 Million €.
Hintergrund ist der Aufbau einer neuen Abteilung Rhythmologie zur Behandlung von Herzrhythmus-Störungen. Sie entstehen dadurch, dass der durchs Herz fließende Strom fehlgeleitet oder irritiert und die Kontraktion des Herzmuskels beeinträchtigt wird. Durch elektrophysiologische Eingriffe („Katheter-Ablationen“) werden die erkrankten Stellen im Herzen gezielt verödet. Die neue Abteilung steht unter Leitung von PD Dr. Alexander Wutzler.
„Für die Rhythmologie braucht man Spezialisten mit jahrelanger Erfahrung. Es gibt nur wenige, die diese Technologie auf höchstem Niveau beherrschen“, betonte Prof. Andreas Mügge, Direktor der Kardiologie im St. Josef-Hospital, mit Blick auf Dr. Wutzler. Wenn ein Herz zu langsam schlägt, war das St. Josef-Hospital in der konventionellen Schrittmacher-Technik schon bisher sehr erfolgreich. Nun kommt durch die Rhythmologie die Behandlung von zu schnell und unregelmäßig schlagenden Herzen hinzu. Diese Technik hat in den vergangenen Jahren deutliche Fortschritte gemacht, vor allem bei Vorhofflimmern.
„Wir erreichen in der Kardiologie des St. Josef-Hospitals mit hohem logistischem Aufwand eine neue Dimension der Therapie“, betonte Dr. Wutzler bei der Einweihung des neuen Labors. Die betroffenen Patienten sind oft schwer krank und haben massive Beschwerden. „Auch deshalb“, so Dr. Wutzler, „ist die Rhythmologie eine große Herausforderung.“
„Wir haben eine neue Perspektive im St. Josef-Hospital eröffnet“, sagte der Medizinische Geschäftsführer des Katholischen Klinikums Bochum, PD Dr. Christoph Hanefeld, der selbst Kardiologe ist. Ein wichtiger Vorteil ergibt sich auch durch die nun weiter verbesserten Ausbildungsmöglichkeiten für junge Ärzte. Hanefeld: „Das steigert die Attraktivität einer Abteilung enorm.“ So ist die Rhythmologie schon nach kurzer Zeit als zertifizierte Qualifizierungsstätte anerkannt worden.