Angehende Ärzte aus Lettland lernen in Deutschland
Fortsetzung eines Erfolgsmodells vereinbart
St. Franziskus-Stiftung Münster und Universität Riga verlängern Vertrag:
Beitrag zu europaweitem fachlich-wissenschaftlichem Austausch mit EU-Förderung
Münster. Ein Erfolgsmodell geht in die Verlängerung: Auch in den nächsten Jahren werden Medizin Studierende der Stradina-Universität Riga in Lettland zu Praxis-Einsätzen in Hospitäler der St. Franziskus-Stiftung Münster nach Deutschland kommen. „Die Erfahrungen der vergangenen vier Jahre sind durchweg sehr positiv, so dass wir den erstmals 2012 abgeschlossenen Vertrag jetzt gern verlängert haben“, sagt Dr. Daisy Hünefeld, Vorstandsmitglied der Stiftung, unter deren Dach 14 Krankenhäuser in Nordrhein-Westfalen und Bremen stehen.
Die angehenden Ärztinnen und Ärzte aus dem Baltikum absolvieren in Hospitälern der Stiftung, einer der größten konfessionellen Krankenhausträger Deutschlands, studienbegleitende Praktika von vier, sechs oder acht Wochen Dauer. Diese dienen der „praxisnahen Ausbildung in mehreren medizinischen Fachbereichen auf akademischem Niveau“, wie es im Kooperations-Vertrag zwischen der baltischen Universität und der Franziskus Stiftung formuliert ist. Zudem wird damit ein Beitrag zum europaweiten fachlich-wissenschaftlichen Austausch geleistet.
„Wir machen den Studierenden damit auch ein besonderes Angebot bei der Anpassung an die Anforderungen eines europaweiten Arbeitsmarktes und bei der Entwicklung spezifischer Kompetenzen“, betont Dr. Hünefeld. Nicht zuletzt diene das Programm auch der Heranbildung weltoffener und interkulturell erfahrener Personen als zukünftige Führungskräfte. Das Projekt wird vom Förderprogramm „Erasmus Plus“ der Europäischen Union unterstützt, welches der Intensivierung des akademischen Austausch dient.
„Für die Praktika in Hospitälern der Franziskus Stiftung wählen wir Studierende aus, die das achte Semester abgeschlossen haben und über fundierte Kenntnisse der deutschen Sprache verfügen“, erläuterte Dekanin Dr. Smuidra Zermanos von der Stradina-Universität Riga bei der Vertragsverlängerung in Münster. Die angehenden Ärztinnen und Ärzte arbeiten in Deutschland in ausgewählten medizinischen Fachbereichen – darunter Innere Medizin, Chirurgie, Kinderheilkunde, Gynäkologie/ Geburtshilfe und Notfallmedizin – und durchweg unter Anleitung und Begleitung erfahrener Chefärzte.
Ähnliche Verträge hat die Franziskus Stiftung auch mit der Litauischen Universität für Gesundheitswissenschaften in Kaunas und mit der Medizinischen Fakultät der Universität Tartu in Estland abgeschlossen. In den vergangenen Jahren sind rund 90 Medizin Studierende aus den baltischen Staaten zu Praktika an Hospitäler der Stiftung gekommen – beispielsweise in Münster, Hamm, Lüdinghausen und Ahlen. Das Studium der Humanmedizin in Estland, Lettland und Litauen ist von anerkannt hoher fachlicher Qualität. Die dortigen Universitäten bilden Ärztinnen und Ärzte über den nationalen Bedarf hinaus aus. Da Praktikumsplätze in den eigenen Staaten nicht in ausreichendem Maß zur Verfügung stehen, wird entsprechende Unterstützung aus dem Ausland gern angenommen.