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Per Infrarot ins Gefäß geschaut

Neue Technik optimiert die Stent-Versorgung

Klinikum Dortmund gGmbH am 12. Mai 2016

coro3bIn ein Blutgefäß hinein schauen, ohne es öffnen zu müssen: Das ist seit kurzem mit der neuen „Optischen Kohärenz-Tomographie“ (OCT) während eines Katheter-Eingriffs in der Kardiologie des Klinikums Dortmund mög-lich. Die Technik basiert auf Infrarotlicht und sorgt für eine sehr genaue Darstellung der Veränderungen oder Risse auf der Innenseite der winzigen Gefäße. Selbst kleinste Ablagerungen lassen sich auf diese Weise orten. „Wir sehen das Stadium der Gefäßerkrankung, die Ursache des plötzlichen Herzinfarktes und können die Implantation eines Stents zur Rettung des Patienten optimieren“, erklärt Prof. Dr. Thomas Heitzer, Direktor der Klinik für Kardiologie im Klinikum Dortmund.

Je genauer nämlich die Mediziner den Zustand des Gefäßes am Herzen kennen, desto individueller lässt sich ein Medikament oder ein Stent vor Ort platzieren. „Insbesondere frühe krankhafte Veränderungen im Gefäß sind häufig mit der normalen Herzkatheter-Untersuchung allein nicht erkennbar, aber natürlich gera-de in diesem Frühstadium optimal zu behandeln. Für dieses frühe Erkennen nut-zen wir jetzt die OCT“, erklärt Prof. Heitzer.

Ein weiterer Vorteil der OCT ist, dass durch die genaue Darstellung der Gefäß-wandveränderungen die Anzahl der notwendigen Angiographie-Aufnahmen und die damit verbundene Röntgen-Strahlung und Kontrastmittelmenge häufig redu-ziert werden können. Die Untersuchung per OCT erfolgt für den Patienten binnen Sekunden und völlig schmerzfrei: Während einer normalen Herzkatheter- Untersuchung kann der behandelnde Arzt die OCT durchführen. Die exzellente räumliche Auflösung der OCT-Bilder ist rund zehnmal höher als bei vergleichba-ren Darstellungs-Techniken und beträgt ein Hundertstel Millimeter. Damit kann die Gefäßwand fast wie durch ein Mikroskop betrachtet werden.

Darüber hinaus erlaubt die OCT äußerst präzise Messungen, die bei der Auswahl und Platzierung der Gefäßstützen (Stents) hilfreich sind und somit den nachhalti-gen (dauerhaften) Erfolg der Maßnahme noch mehr garantierten/unterstützen. Die Notwendigkeit eines erneuten Eingriffs wird vermindert.

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