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Ganzheitliche Unterstützung beim Gesundwerden

Prof. Dr. David Martin ist neu berufener Lehrstuhlinhaber für Integrative Medizin an der Universität Witten/Herdecke

Universität Witten/Herdecke am 16. August 2017

Martin_DavidBevor Professor Dr. med. David Martin Arzt wurde, hatte er als 19-Jähriger Praktikant Kontakt mit dem Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke. Heute, 25 Jahre und um zahlreiche Erfahrungen als Facharzt reifer, kehrt er als Lehrstuhlinhaber an die Universität Witten/Herdecke zurück. Hier erforscht er unter anderem, wie man die eigenen inneren und natürlichen Ressourcen sowie die positiven Möglichkeiten der Digitalisierung für die Medizin erfolgreicher nutzen kann. Außerdem möchte er einen Beitrag dazu leisten, dass integrative und anthroposophische Ansätze auf universitärer Ebene weiterentwickelt und diskursfähiger werden; denn auch wenn sie sich großer Beliebtheit und Akzeptanz erfreuen, wurde ihre Wirksamkeit lange Zeit nicht systematisch erforscht. Erst in den letzten Jahrzehnten hat sich dies Schritt für Schritt geändert. „Die Studienlage zeigt immer deutlicher, wie wirksam integrative und anthroposophische Ansätze für viele Erkrankungen sein können – von akuten Infektionen bis hin zu chronischen Rückenschmerzen und Depression“, sagt David Martin.

Seit Juli 2017 leitet der in den USA, England und Frankreich aufgewachsene Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Endokrinologie und Onkologie nun den Gerhard Kienle Lehrstuhl für Medizintheorie, Integrative und Anthroposophische Medizin der Universität Witten/Herdecke. Als Pädiater ist für ihn die ganzheitliche Therapie ein Herzensanliegen. Sein erstes Projekt in Witten widmet sich der Erforschung des Fiebers bei Kindern: „Wir wissen, dass das Immunsystem bei Fieber viel schneller und effizienter arbeitet. Nun gehen wir gemeinsam mit niedergelassenen Kolleginnen, Kollegen und Krankenkassen der Frage nach, wie die Kompetenzen der Eltern im Umgang mit Fieber gestärkt und auch oft unnötig verordnete Antibiotika eingespart werden können“, erläutert Professor Martin. Für die Förderung vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) seines Projektes „FieberApp Registerstudie“ hat er sich bereits erfolgreich beworben.

Ganzheitliche Ansätze auch in der Lehre

Dass angehende Ärztinnen und Ärzte umfassend und offen denken lernen, ist für David Martin überaus wichtig. Dazu gehört für ihn, Wissenschaft in ihrer Vielfalt zu begreifen und den Studierenden diese verschiedenen Perspektiven nahezubringen. Dazu eignet sich das Spannungsverhältnis zwischen reduktionistischen und spirituellen Ansätzen sehr gut. „Ich möchte jungen Menschen ein inspirierendes und würdiges Menschen- und Weltbild vermitteln. Die Medizin und die Wissenschaft an sich tragen die Verantwortung, ein heilsames, friedenstiftendes Menschenbild konsequent herauszuarbeiten. Die Universität Witten/Herdecke hat sich diese Werte auf die Fahnen geschrieben und der Gerhard Kienle Lehrstuhl für Medizintheorie, Integrative und Anthroposophische Medizin trägt sie in Theorie und Praxis weiter, insbesondere dank der 15-jährigen Unterstützung der Software AG – Stiftung“, so Martin. „Durch die hervorragende Arbeit meiner Vorgänger, Professor Peter Matthiessen und Professor Peter Heusser, und dem für seine Forschung zu Spiritualität und Lebensqualität bekannten Professor Arndt Büssing ist dieser Lehrstuhl mit seinem exzellenten Team ideal aufgestellt, um diesen Themen wissenschaftlich nachzugehen.“

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