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Fachpflegekräfte erhalten ab sofort 5% mehr Gehalt!

Qualifizierung soll sich mehr denn je lohnen!

St. Elisabeth Gruppe GmbH am 23. März 2018

Fachweitergebildete Pflegekräfte, die in der St. Elisabeth Gruppe ab sofort 5% mehr Gehalt erhalten, arbeiten u.a. auf der Intensivstation: v.l.: Rolf Böhning, Stationsleitung Intensivstation, St. Anna Hospital gemeinsam mit Theo Freitag, Geschäftsführer, Marion Schmitz, Gesamtpflegedienstleitung, und Michael Röttger, Gesamtleitung Personalwesen und Mitglied der Geschäftsleitung, alle: St. Elisabeth Gruppe – Katholische Kliniken Rhein-Ruhr.

Die Bedeutung und die Leistungen von Pflegekräften sind gesellschaftlich heute unbestritten. Dies spiegelt sich jedoch bundesweit bisher nicht in den Gehältern wieder. Die St. Elisabeth Gruppe will nicht länger warten und macht jetzt den ersten Schritt: Sie erhöht die Gehälter für die fachweitergebildeten Pflegekräfte um 5%. Dies erfolgt unabhängig von möglichen noch folgenden Tariferhöhungen.

Mit diesem Schritt möchte die St. Elisabeth Gruppe auch ein Zeichen setzen: „Pflegekräfte haben nicht nur eine sehr gute und umfassende Grundausbildung. Für viele Bereiche ist eine intensive und spezialisierte Weiterbildung wichtig, um die Patienten bestmöglich zu versorgen. Lebenslanges Lernen und besondere Fachkenntnisse spielen heute in der Pflege eine bedeutende Rolle für eine exzellente Versorgung der Patienten. Die St. Elisabeth Gruppe unterstützt dieses seit Jahren durch die vollständige Finanzierung der zusätzlichen zweijährigen berufsbegleitenden praktischen und theoretischen Weiterbildung ihrer Pflegekräfte“, erklärt Theo Freitag, Geschäftsführer, St. Elisabeth Gruppe – Katholische Kliniken Rhein-Ruhr.

Oft sind die besonderen Qualifikationen in der Öffentlichkeit gar nicht bekannt. Das spezielle Fachwissen der Pflegekräfte kommt den Patienten jedoch an vielen Stellen zugute. Auf der Intensivstation richten die Pflegefachkräfte die Intensivplätze ein, nehmen die Intensivpatienten auf, kennen sich mit Beatmungen, dem Monitoring und der Interpretation der Werte ebenso aus, wie mit Krankheitsverläufen und lebensbedrohlichen Komplikationen. Sie sind aber auch mit den Besonderheiten der Ernährung vertraut und wissen wie diese Patienten frühzeitig aktiviert und mobilisiert werden können. Im OP sind diese Fachkräfte selbstständig für die Tätigkeiten rund um die Operation verantwortlich. Sie planen diese organisatorisch, bereiten den OP vor, kennen sich mit den speziellen Instrumenten aus und reichen diese während der OP an. Zudem bereiten sie die Patienten auf die OP vor, stimmen die Prophylaxe sowie die Lagerung individuell auf den Patienten ab und achten auf die Einhaltung von Hygienevorschriften. Auch in der Endoskopie arbeitet das Fachpersonal eng mit den Ärzten zusammen. Sie sind bei Magen- oder Darmspiegelungen für die Auswahl und Pflege der medizinischen Geräte ebenso verantwortlich wie für die Dokumentation der Behandlung.

Wer sich auf die Versorgung von Krebspatienten oder schwerstkranken sterbenden Patienten spezialisiert, weiß um die Änderungen von Therapiezielen und den daraus resultierenden Pflegemöglichkeiten. Diese Experten betreuen Krebserkrankte u.a. während der Chemotherapie. Zudem erleichtern sie die Situation der Betroffenen z. B. durch Aromatherapien oder Wickel, können aber auch bezüglich Patientenverfügungen beraten. Zentral ist auch, dass diese Fachkräfte besonders geschult sind im Umgang mit Menschen, die Angst vor dem Tod haben und mit den trauernden Angehörigen.
Nicht zuletzt beraten speziell qualifizierte Fachkräfte Patienten, die z. B. nach einer Operation mit einem künstlichen Darmausgang leben müssen. Pflegeexperten, die sich auf die Versorgung von alten Menschen in Krankenhäusern spezialisiert haben, verfügen über besondere Kompetenzen im Umgang mit Patienten, die an altersbedingten körperlichen und psychischen Erkrankungen wie der Demenz leiden. Zudem werden hier bei der Pflege Bewegungseinschränkungen des alten Menschen besonders berücksichtigt.

„Für uns ist diese Gehaltserhöhung nur der erste Schritt! Dabei darf es nicht bleiben!“ so Theo Freitag. „Mehr können wir derzeit alleine als St. Elisabeth Gruppe leider nicht stemmen. Wir sind aber der Überzeugung, dass alle Pflegekräfte kurzfristig besser bezahlt werden müssen. Pflegekräfte sind hervorragend ausgebildet und versorgen Patienten mit hoher pflegerischer und menschlicher Kompetenz. Bereits mit der Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger ist die Pflege eine sehr qualifizierte Berufsgruppe, die sich zudem vermehrt besonderen körperlichen und psychischen Herausforderungen gegenüber sieht. Es darf auch nicht vergessen werden, dass 24 Stunden an 7 Tagen in der Woche im Schichtbetrieb gearbeitet wird.“

Die Geschäftsleitung der St. Elisabeth Gruppe fordert: “Für weitergehende Entwicklungen im Bereich der Gehälter ist die Politik verantwortlich. Sie legt direkt und indirekt über ihre gesetzlichen Finanzierungsentscheidungen fest, welche Gehälter wir zahlen können.“

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