So interoperabel zeigte sich VISUS auf dem IHE-Connectathon
Wenn sich die Top-Entwickler aller namhaften Gesundheits-IT Unternehmen unter einem Dach versammeln, kann das nur einen Grund haben: den IHE-Connectathon. In diesem Jahr fand das internationale Treffen vom 16.-20 April in Den Haag, den Niederlanden, statt. Und wie jedes Jahr seit Bestehen der Veranstaltung waren auch die VISUS Entwickler aus Bochum mit von der Partie. Die Schwerpunkte in diesem Jahr lagen unter anderem auf den Profilen IHE-IOCM, IHE-XDM und FHIR sowie auf dem Thema Datenschutz.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Profile im Fokus standen, die einen reibungslosen Austausch medizinischer Daten weiter fördern und diesen perfektionieren. IHE-IOCM (Imaging Object Change Management) beispielsweise macht das nachträgliche Austauschen von falschen oder qualitativ minderwertigen DICOM Serien möglich. IHE-XDM (Cross-enterprise Document Media Exchange) wiederum erweitert sozusagen DICOM E-Mail und ermöglicht einen zielgerichteten Versand von medizinischen Dokumenten oder Funktionsdaten als E-Mail Anhang. Ein solcher Austausch ist vor allem in Verbünden wie dem Westdeutschen Teleradiologieverbund von großem Interesse. Die positiven Tests für dieses Profil auf dem Connectathon sprechen dafür, dass IHE-XDM bald seinen Weg in die flächendeckende Praxis findet. Eine Weiterentwicklung, die künftig für eine leichtere Umsetzung von Netzwerkstrukturen sorgen könnte, ist der FHIR (Fast Healthcare Interoperability Resources) Standard. Um alle drei Standards gebührend zu testen, stellte das VISUS Team eines der drei mitgebrachten Systeme hierfür ab und absolvierte für die drei Profile 85 erfolgreiche Tests mit etwa 15 Akteuren (vorläufiger Stand).
Perfektioniertes Wissen: IHE-XDS
Darüber hinaus stand auch 2018 wieder ein Profil im Mittelpunkt, das in der Praxis einen immer größeren Stellenwert einnimmt: IHE-XDS. VISUS setzt dieses Profil bereits seit einigen Jahren ein und hat sich mittlerweile zu einem wahren XDS Spezialisten entwickelt. „Der Austausch medizinischer Daten über IHE-XDS ist die Basis zahlreicher Netzwerke, beispielsweise des elektronischen Patientendossiers in der Schweiz. Mit unseren Lösungen unterstützen wir schon viele Einrichtungen dabei, die Anforderungen an das Profil zu erfüllen. Entsprechend umfangreich ist unser Erfahrungsschatz auf dem Gebiet. Auf dem diesjährigen Connectathon spiegelte sich dieser in den vielen erfolgreichen XDS-Tests – nach vorläufigen Ergebnissen sind es mehr als 130 – wider. Und auch darin, dass uns viele Unternehmen in Sachen XDS mittlerweile um Rat fragen“, so Sven Lüttmann, Systemingenieur XDS bei VISUS.
Datenschutz rückt in den Fokus
Die Unternehmen, die für den Connectathon nach Den Haag reisten, kümmerten sich jedoch nicht nur um Profile, sondern auch um den Schutz medizinischer Daten. Eine spezielle Arbeitsgruppe von IHE Europa veröffentlichte im Rahmen der Veranstaltung ein Whitepaper, das aufführt, welche Auswirkungen die neue EU-Datenschutzgrundverordnung auf den Einsatz von IHE Profilen hat. Marc Kämmerer, der Mitglied dieser Arbeitsgruppe ist, erklärt: „Mit dem Papier wollen wir zeigen, dass es wichtige Anforderungen an jeden gibt, der personenbezogene Daten verarbeitet. Diese erfordern es, Arbeitsprozesse genau zu analysieren. Wir zeigen aber auch auf, dass IHE bereits heute Antworten auf die wichtigsten Fragestellungen hat. Allerdings müssen wir die komplexen Arbeitsabläufe hinter den Profilen künftig durch die Brille der Datenschutzgrundverordnung betrachten – und existierende Profile gegebenenfalls ändern.“ Das komplette Whitepaper ist auf der Website der IHE (www.ihe-europe.net) abrufbar.
Vernetzung ist Teamwork
Für die VISUS Mannschaft, die sich in diesem Jahr in drei Teams mit unterschiedlichen Schwerpunkten aufteilte, war der Connectathon wieder einmal ein Kraftakt – schließlich wurden insgesamt über 200 Tests durchgeführt. Aber einer, der allen Beteiligten sichtlich Freude bereite – was auch den Mitbewerbern nicht verborgen blieb. Sven Lüttmann: „Beim IHE-Connectathon geht es natürlich darum, die eigenen Systeme mit denen anderer Marktteilnehmer zu testen. Es geht aber auch darum, die eigenen Kompetenzen in Sachen IHE auf den Prüfstand zu stellen und zu vertiefen. Bei VISUS legen wir seit jeher viel Wert auf die Umsetzung der Profile – und das macht sich auf diesem Expertentreffen bemerkbar. Das gesamte VISUS Team ist extrem tief im Thema und gefragter Gesprächspartner.“