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Übelkeit nach der Narkose

Es liegt auch an den Genen

Universität Duisburg-Essen am 5. Juli 2018

Nach der Narkose oder wenn schmerzlindernde Medikamente verabreicht wurden, scheint oft der Magen zu rebellieren: Übelkeit und Erbrechen gehören zu den häufigsten postoperativen Nebenwirkungen. Die Auslöser dafür liegen aber wohl weniger im Magen als im Gehirn.
Dass für die Übelkeit eine Genvariante mitverantwortlich sein kann, hat nun ein Wissenschaftlerteam der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) herausgefunden. Dazu überprüften sie am Universitätsklinikum Essen 454 Patienten und fanden beim Auftreten von Übelkeit weitaus häufiger eine Genvariante im Acetylcholin-Rezeptor M3.

Apfel-Score

Wie verträglich eine Narkose ist, wird seit 25 Jahren weltweit mit dem sogenannten Apfel-Score abgeschätzt. Er berücksichtigt Faktoren wie die bisherige Narkoseverträglichkeit, das Geschlecht, den Raucher-Status und die Neigung zu Reiseübelkeit. „Um die Häufigkeit postoperativer Übelkeit zu reduzieren, werden oft vorbeugende Maßnahmen ergriffen“, erklärt Dr. Stefanie Klenke.
Dennoch kann es sein, dass Patienten, die mit dieser Methode nicht auffallen, nach einer OP speiübel ist. Weil der jetzt gefundene Gen-Faktor unabhängig vom Apfel-Score ist, könnte er nach Einschätzung der Anästhesiologen per Gentest bestimmt werden. Prof. Dr. Jürgen Peters: „Liegt die Genvariante vor, sollten auch diese Patienten gegen postoperative Übelkeit behandelt werden. Allerdings werden solche genetischen Screenings derzeit noch nicht durchgeführt.“

Auf Nummer sicher

Deshalb empfehlen die Forscher, lieber auf Nummer sicher zu gehen und auch die Patienten mit vorbeugenden Maßnahmen zu schützen, die nach dem Apfel-Score nur ein vermeintlich niedriges Risiko haben. Die Forschungsergebnisse wurden jetzt im British Journal of Anaesthesia veröffentlicht.

Weitere Informationen:
https://bjanaesthesia.org/article/S0007-0912(18)30141-7/fulltext
Milena Hänisch, Tel. 0201/723-6274, milena.haenisch@uk-essen.de

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