Neue Sprechstunde für seltene Hörstörungen
Fast 20 Prozent der Bevölkerung in Deutschland sind hörbeeinträchtigt– mit steigender Tendenz. Dies kann in Abhängigkeit von der Ursache der Hörstörung angeboren sein oder sich im Laufe des Lebens, wie bei einer Lärm- oder Altersschwerhörigkeit, entwickeln. Je früher und genauer ein Hörverlust erkannt und versorgt wird, desto besser das Therapieergebnis für den Patienten. Eine neue Spezialsprechstunde für seltene Hörstörungen am Universitätsklinikum Essen kann hier ab sofort noch besser helfen. „Denn ein gutes Hörvermögen bedeutet immer auch mehr Lebensqualität“, betont Prof. Dr. Stephan Lang, Direktor der Hals-Nasen-Ohrenklinik am Uniklinikum Essen.
Gerade bei seltenen Hörstörungen ist eine umfassende Diagnostik erforderlich, um mit genau auf die Ursache der Hörstörung abgestimmten Therapiekonzepten einen guten Hörerfolg zu erreichen und gegebenenfalls zusätzliche organische Defizite (z.B. Sehstörungen, Fehlbildungen anderer Organsysteme) auszuschließen oder aufzudecken.
Hierzu wurde im Zentrum für seltene Erkrankungen (EZSE) am Universitätsklinikum Essen eine altersübergreifende (vom Säugling bis zum Senior) Spezialsprechstunde für seltene Hörstörungen unter Führung von Prof. Dr. Diana Arweiler-Harbeck, Ärztliche Leiterin des Cochlea Implant Centrums Ruhr am Universitätsklinikum Essen, etabliert. Mit einem interdisziplinären Team bestehend aus Pädiatrie, Endokrinologie, Radiologie, Neurologie und Augenklinik sowie Humangenetikern werden die Hörstörungen analysiert und entsprechende Therapievorschläge erarbeitet.
„Kaum eine andere Technologie repräsentiert die dramatische Zeitenwende der Digitalisierung in der Medizin besser als die Hörgerätetechnologie. Diese miniaturisierten Hochleistungscomputer bringen Hörgeschädigte oftmals ins weitgehend normale Leben zurück. Passend zur Smart-Hospital-Initiative der Essener Universitätsmedizin arbeitet das HNO-Team um Professor Stephan Lang auf Hochtouren, um schwerst Hörgeschädigten noch besser helfen zu können“, erklärt Prof. Dr. Jochen Werner, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des am Universitätsklinikums Essen.
In Abhängigkeit von Alter und Ursache der Hörstörungen reichen die Therapieempfehlungen von der Versorgung mit Hörsystemen bis zum operativen Eingriff. „An erster Stelle steht hier für uns die Diagnose und eine gute und fundierte Beratung, die am Ende über den Therapieerfolg entscheidet“, erläutert Prof. Dr. Diana Arweiler-Harbeck.
Kontakt zur neuen Spezialsprechstunde für seltene Hörstörungen ist über die Ambulanz der HNO-Klinik im Universitätsklinikum Essen unter 0201/723 2386 möglich und über die Internetseite des Zentrums für seltene Erkrankungen unter www.ezse.de