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Servicezentren für Telemedizin öffnen im Vogtland

CompuGroup Medical SE am 28. März 2019

Die elektronische Visite CGM ELVI im Einsatz

Das Vogtland wird vom Ärztemangel besonders hart getroffen. Noch 2019 sollen Patienten daher in zwei neuen Servicezentren versorgt werden. Im März dieses Jahres konnte bereits eines dieser Zentren im vogtländischen Wildenau (Sachsen) zur telemedizinischen Betreuung erfolgreich eröffnet werden. Dort leisten medizinische Fachkräfte eine grundlegende Gesundheitsversorgung, Ärzte können bei Bedarf per Videosprechstunde zugeschaltet werden.

Im Vogtland ist das Ausmaß des Ärztemangels besonders dramatisch. 2017 hat die Kassenärztliche Vereinigung Sachsen im Vogtland einen Mangel von 22,5 Hausärzten ermittelt. Zudem haben fast 20 praktizierende Ärzte bereits das Ruhestandsalter erreicht. Folglich könnte der hausärztliche Versorgungsgrad im Vogtland auf ein Rekordtief fallen. Für Patienten bedeutet das deutlich längere Wege bis zum Hausarzt.
Im Rahmen des Projekts „Telematikunterstützung für die Impulsregion Vogtland 2020“ sollen daher Servicezentren eine medizinische Grundversorgung gewährleisten. Eines dieser geplanten Zentren ist im März 2019 bereits erfolgreich an den Start gegangen. Im Ort Meltheuer, der gute 60 km vom ersten Zentrum entfernt liegt, folgt später im Jahr ein zweites Servicezentrum. Hier sollen anders als in Wildenau niedergelassene Ärzte aus der Region für die telemedizinische Betreuung zuständig sein.

Das gemeinsame Ziel dieser Zentren ist einfach und nachhaltig zugleich: Es werden geschulte medizinische Fachangestellte tätig sein, die vor Ort eigenständig die Grundversorgung gewährleisten. Hierzu zählen Voruntersuchungen, wie das Aufnehmen von Vitaldaten oder das Wechseln von Verbänden. Wird dennoch ein Arzt benötigt, kann dieser mithilfe der elektronischen Videosprechstunden-Software CGM ELVI aus der Ferne zugeschaltet werden. Zusätzlich zur Videosprechstunde können die Ärzte künftig mit dem System CLICKDOC arbeiten, das in dem Projekt zur Online-Terminvergabe eingesetzt wird.

Die Koordination des Projekts verantwortet seit 2017 Prof. Dr. Anke Häber, Professorin für Medizinische Informatik an der Westsächsischen Hochschule Zwickau. „Die Servicezentren in Wildenau und Meltheuer bringen die Gesundheitsversorgung durch den Einsatz modernster Telemedizin-Software zurück zu den Patienten“, erklärt Häber. „Für ältere und eingeschränkt mobile Patienten bedeuten die Servicezentren somit einen erheblichen Zugewinn an Lebensqualität – gerade im Vogtland!“

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