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Maribavir oder Valganciclovir? CMV-Infektionen wirksam bekämpfen

Ob eine Transplantation von blutbildenden Zellen oder ganzen Organen erfolgreich verläuft, hängt von vielen Faktoren ab. Einer davon ist eine Infektion mit dem Zytomegalievirus (CMV). Ist der Empfänger des Transplantats mit CMV infiziert, mindert das häufig den Transplantationserfolg. Um die Erfolgsaussichten zu verbessern, erhalten diese Patienten vor der Transplantation ein antivirales Medikament. Standard dieser Präventivtherapie ist bisher die Behandlung mit Valganciclovir. Wissenschaftler der Universität Leuven und der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg Essen haben nun untersucht, wie gut ein neues Medikament, Maribavir, gegen die Infektion wirkt.

Universitätsmedizin Essen am 17. Oktober 2019

„Die Behandlung von CMV-Infektionen ist immer noch ein großes Problem, vor allem wegen der auftretenden Nebenwirkungen“, so Prof. Dr. Oliver Witzke, Direktor der Klinik für Infektiologie am Universitätsklinikum Essen. „Wir konnten nun zeigen, dass Maribavir ähnlich gut wirkt wie die bisherige Behandlung mit Valganciclovir.“ Insgesamt traten zwar häufiger schwere Nebenwirkungen während der Behandlung mit Maribavir auf, die Art der unerwünschten Begleiterscheinungen ist jedoch anders. Maribavir führte häufiger zu gastrointestinalen Beschwerden, während Valganciclovir eher Veränderungen im Blutbild hervorrief. „Für bestimmte Patientengruppen kann Maribavir deshalb trotzdem eine neue wirkungsvolle Alternative sein“, so Prof. Witzke.
Das Forscherteam hat in einer Phase-II-Studie 161 Patienten mit einer aktiven CMV-Infektion untersucht und ihre Ergebnisse haben die Wissenschaftler nun im renommierten New England Journal of Medicine veröffentlicht.

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