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Botenstoff Interferon-alpha verstehen

DFG fördert weitere HIV-Forschung

Universitätsmedizin Essen am 14. November 2019

PD Dr. Kathrin Sutter und Prof. Dr. Ulf Dittmer (Fotograf: Burkhard Büscher)

Mit der Abwehr von HIV beschäftigt sich seit 2017 ein Projekt am Institut für Virologie der Medizinischen Fakultät Universität Duisburg-Essen. Nun wird es für weitere drei Jahre von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit 500.000 Euro unterstützt. Im Mittelpunkt der Forschung am Universitätsklinikum Essen steht ein wichtiger Botenstoff des Immunsystems, das so genannte Interferon-alpha. Die Forschung wird gemeinsam mit dem Proteomcenter der Ruhr-Universität Bochum durchgeführt.

Die angeborene Immunantwort spielt eine größere Rolle bei der Abwehr von HIV, als bisher angenommen. Bei einer HIV-Übertragung werden über 99 Prozent der Viren abgewehrt. Die Infektion wird am Ende von einzelnen Viren ausgelöst, welche sich am Immunsystem „vorbeimogeln“ können.

Das Interferon-alpha spielt bei der körpereigenen Abwehr eine besondere Rolle. Nach einem Kontakt mit HIV schütten Wirtzellen diesen stark anti-viral wirkenden Botenstoff aus. In der Forschung wurde aber bislang weitestgehend ignoriert, dass es nicht nur ein Interferon-alpha-Protein gibt, sondern beim Menschen insgesamt 12 verschiedene Subtypen existieren, die nicht gänzlich erforscht sind.

Ihre Wirkmechanismen wollen die Virologen PD Dr. Kathrin Sutter und Prof. Dr. Ulf Dittmer jetzt aufklären. Die beiden Wissenschaftler kooperieren dabei eng mit ihrer Bochumer Kollegin Prof Dr. Barbara Sitek vom Proteomcenter. Ziel ist es, eine neue Nachweismethode für Interferon-alpha Subtypen zu etablieren und neue Möglichkeiten für die HIV-Therapie und die -Impfstoffentwicklung zu eröffnen.

Das UDE-Projekt „Regulierung der Induktion von IFN-alpha Subtypen während einer HIV Infektion“ ist Teil des DFG-Schwerpunktprogramms: „Innate Sensing and Restriction of Retroviruses” (SPP 1923). Dies wird von der Universität Heidelberg geleitet.

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