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Schnelle Diagnose und individuelle Therapie bei Riesenzellarteriitis

St. Elisabeth Gruppe GmbH am 9. Dezember 2019

Alois Baumhoer (r.), Mitglied der Geschäftsleitung der St. Elisabeth Gruppe – Katholische Kliniken Rhein-Ruhr, und Prof. Dr. Jürgen Braun (2. v. l.), Ärztlicher Direktor des Rheumazentrum Ruhrgebiet, begrüßten die Teilnehmer der 200. Fortbildungsveranstaltung gemeinsam mit weiteren Experten.

Bereits zum 200. Mal seit Januar 2001 lud Prof. Dr. Jürgen Braun, Ärztlicher Direktor des Rheumazentrum Ruhrgebiet, Mediziner zu der monatlichen Fortbildung nach Herne ein. Am Dienstag, dem 03. Dezember 2019, gaben die Experten ihre Kenntnisse über die Riesenzellarteriitis an die Teilnehmer weiter. Im Fokus standen dabei das fachübergreifende Management und die aktuellen Diagnose- und Behandlungsverfahren dieser wichtigen entzündlich-rheumatischen Erkrankung.

Beim Auftreten von Kau- und Kopfschmerzen, Sehstörungen und hypersensibler Kopfhaut bei Patienten ab dem 50. Lebensjahr sollten Ärzte an die Riesenzellarteriitis als mögliche Ursache denken, da bei dieser entzündlich-rheumatischen Erkrankung eine schnelle Behandlung erforderlich ist. „Bis zur Diagnosestellung dauert es häufig länger, da unspezifische Symptome wie Kopfschmerzen und Sehstörungen zum Teil nicht unbedingt mit der Erkrankung in Verbindung gebracht werden“, erklärt Prof. Dr. Braun. „Durch die Entzündung schwellen die Gefäßwände an. Unbehandelt kann das zu einem Gefäßverschluss oder einer Gefäßverengung führen.“ Häufig betroffen sind die Arterien, die den Kopf und das Gesicht mit Blut versorgen, aber auch die Hauptschlagader.

Die Referenten stellten aktuelle Diagnoseverfahren und Befunde, die für den Klinikalltag relevant sind, vor. Durchblutungsstörungen im Bereich des Sehnervs lösen oft Sehstörungen aus. Ohne adäquate Behandlung droht eine Erblindung. Um die Diagnostik zu vereinfachen, informierte ein Augenarzt über die neuesten Erkenntnisse der Augenheilkunde zu dieser Erkrankung. Zudem helfen bildgebende Verfahren dabei, Gefäßentzündungen unmittelbar zu diagnostizieren. Daher stellte Dr. Martin Fruth, Oberarzt der Radiologie Herne, während seines Vortrags unter anderem die Power-Doppler-Sonografie und die Magnetresonanztomographie vor, anhand derer Aussagen über das Vorliegen und das Ausmaß von Durchblutungsstörungen getroffen werden können.

Neben der Diagnose stand auch die Behandlung im Vordergrund. So sprach Prof. Dr. Braun über den Einsatz von Kortisonpräparaten, die entzündungshemmend wirken und eine Erblindung verhindern können, sowie über weitere aktuelle Therapiemöglichkeiten wie den Einsatz der Interleukin-6-Inhibitoren. Zudem informierte Prof. Dr. Timm Westhoff, Direktor der Medizinischen Klinik I des Marien Hospital Herne – Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum, darüber, wann der Einsatz von Medikamenten zur Lipidsenkung in der Therapie z. B. von Arteriosklerose, aber auch bei chronisch entzündlichen Erkrankungen, sinnvoll ist. Die sogenannten Lipidsenker helfen beispielsweise bei einem erhöhten Cholesterinspiegel dabei, die schädlichen Blutfette und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu senken.

„Die schnelle Diagnose ist für eine optimale Behandlung dieser rheumatischen Erkrankung entscheidend. Aus diesem Grund war es uns wichtig, Kolleginnen und Kollegen über dieses Thema zu informieren“, so der Ärztliche Direktor.

Knochen & Gelenke

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