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COVID-19-Cluster in der Klinik für Strahlentherapie

Universitätsmedizin Essen am 22. April 2020

In der Klinik für Strahlentherapie der Universitätsmedizin Essen gibt es aktuell ein sogenanntes COVID-19-Cluster: Seit Anfang April 2020 sind dort 15 Patientinnen und Patienten sowie 23 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden.
Die betroffenen Patienten wurden in häusliche Quarantäne entlassen oder im eigens eingerichteten COVID19-Bereich des Universitätsklinikums auf Normalstationen versorgt. Ein 76-jähriger onkologischer Patient verstarb bei schwerer kardio-pulmonaler Vorerkrankung.

Alle positiv getesteten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Strahlenklinik befinden sich in Heim-Quarantäne oder sind nach absolvierter Quarantäne und Negativ-Testung zurück am Universitätsklinikum.

Die Wege der Infektionen wurden detailliert aufgearbeitet. Nach jetzigen Erkenntnissen gibt es, passend zu zwei zeitlichen Häufungen, auch zwei Stränge: Ein Patient, der von Zuhause ins Universitätsklinikum kam. Und eine Mitarbeiterin, die einen COVID-19-Erkrankten im häuslichen Umfeld hatte.

Das Gesundheitsamt der Stadt Essen war als zuständige Behörde von Beginn an über den Verlauf informiert. Die Meldungen zum Sachstand erfolgen durch die Universitätsmedizin Essen kontinuierlich.

„Das Infektionsgeschehen mit einem biphasischen Ausbruch in der Strahlenklinik verdeutlicht die immer gegenwärtige Gefahr der Mitarbeiter- aber auch Patienteninfektion innerhalb eines Krankenhauses. Im konkreten Fall kam einerseits ein Patient ohne Infekt-Zeichen zur stationären Behandlung, der nur deshalb abgestrichen wurde, weil ein Nachbarpatient respiratorische Symptome gezeigt hatte, der letztendlich jedoch negativ war. Davon unabhängig und ohne Kontakt zum genannten Patienten entwickelte eine im anderen Bereich tätige Mitarbeiterin COVID-19-Symptome während ihrer beruflichen Tätigkeit. In der Folge hierzu kam es zu Erkrankungen und Positivtestungen in der Mitarbeiterschaft, wahrscheinlich ergänzt um wenigstens eine weitere, von außen eingebrachte Infektion. Die vollzogenen Analysen verdeutlichen die Komplexität und das immer vorhandene Risiko der Keim-Einschleppung in sensible Bereiche des Gesundheitswesens, vor allem dann, wenn asymptomatische COVID-19-positive Personen involviert sind“, so Prof. Dr. Jochen A. Werner, Ärztlicher Direktor der Universitätsmedizin Essen.

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