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Deutsche Unternehmen führend bei Biotechnologie und Medizintechnik

IHK-Arbeitskreis Gesundheitswirtschaft tauschte sich mit NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann aus

phenox GmbH am 27. November 2020

Die Corona-Pandemie hat die Schwächen der deutschen Gesund-heitswirtschaft offengelegt – aber auch gezeigt, wo die großen Stär-ken liegen: Das ist das Fazit der jüngsten – virtuellen – Sitzung des nordrhein-westfälischen IHK-Arbeitskreises Gesundheitswirtschaft, an der auch NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann teil-nahm. In dem Gremium unter Federführung von Michael Wenge, Hauptgeschäftsführer der Bergischen IHK, vertreten mehr als 20 Unternehmerinnen und Unternehmer fast die gesamte Bandbreite der Branche – von Apotheken bis zu einem Zentrum für Biomedizin. Zugleich stehen sie für die wirtschaftliche Vielfalt in den 16 IHK-Bezirken des Bundeslandes. Ziel ist der regelmäßige Austausch untereinander und mit den Verantwortlichen in der Politik.

Minister Laumann schilderte aus Sicht seines Hauses die Corona-Lage und diskutierte mit den Teilnehmern unter anderem über die vergleichsweise geringe Ansteckungsquote im Arbeitsbereich (laut Laumann zwischen 6 bis 8 Prozent), die Durchführbarkeit von Schnelltests am Werktor oder die IT-Sicherheit in Homeoffice-Zeiten – insbesondere bei kritischen Infrastrukturen wie etwa Kliniken. Hinsichtlich eines Impfstoffs bremste der Minister allzu hohe Erwartungen in Sachen Schnelligkeit. Das Impfen werde das Jahr 2021 „zu großen Teilen“ in Anspruch nehmen.

Neben diesem Ausblick ging es vor allem darum, rückblickend auf das auslaufende Jahr die Erfahrungen der Krise auszutauschen und gemeinsame Erkenntnisse zu ziehen. So zählte Prof. Hermann Monstadt, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter der Phenox GmbH mit Hauptsitz in Bochum, zu den wichtigsten Punkten auf der „Haben-Seite“ die vergleichsweise hohe Zahl an Klinikplätzen, insbesondere für Intensivpatienten. Auch die Forschungsbedingungen seien hierzulande sehr gut, wie die rasche Entwicklung eines Impfstoffs zeige. Monstadt kritisierte aber die im Vergleich mit den USA schlechtere Verfügbarkeit von Risikokapital in Deutschland. Im Pharmabereich spiele die Musik inzwischen vor allem in den USA und der Schweiz sowie in Indien und China. In den Bereichen medizinische Biotechnologie und Medizintechnik seien deutsche Unternehmen ganz weit vorne.

Wo genau die mindestens 53 geplanten „Impfzentren“ entstehen werden, ist derzeit noch nicht bekannt. Dr. Karin Overlack, Geschäftsführerin des Herz- und Diabeteszentrums NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, berichtete der Runde, dass sich ihr Haus als Standort beworben habe. Einig war man sich auch, dass Corona eine „digitale Riesenwelle“ losgetreten habe – Online-Schulungen seien überall ein wachsender Trend. Michael Wenge betonte die Bedeutung neuer technologischer Entwicklungen in der Gesund-heitswirtschaft: „Dann können wir auch künftig wettbewerbsfähig und in Krisenzeiten wie etwa einer Pandemie wirtschaftlich handlungsfähig bleiben.“

Dr. Josef Beutelmann, Aufsichtsratsvorsitzender der Barmenia (Wuppertal) betonte, dass die Gesundheitswirtschaft mit einer Brut-towertschöpfung von mehr als zwölf Prozent des Bruttoinlandspro-dukts „eine erhebliche ökonomische Bedeutung für den Standort Deutschland“ habe. Sie sei zudem Beschäftigungsmotor für die deutsche Wirtschaft insgesamt: „Die Gesundheitswirtschaft ist damit weiterhin eine Wachstumsbranche auf Expansionskurs.“

Dies ist ursprünglich eine Meldung der Bergischen Industrie- und Handelskammer

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