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Corona und die Langzeitfolgen

Spezielles Angebot für „Long Covid“-Patienten

St. Elisabeth Gruppe GmbH am 23. April 2021

Priv.-Doz. Dr. David Scholten, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin, Gastroenterologie, Pneumologie des Marien Hospital Witten, hat gemeinsam mit seinem Team ein spezielles Angebot für Patienten mit Langzeitfolgen einer Infektion mit dem Coronavirus ins Leben gerufen.

Auch nach einer überstandenen Infektion mit dem Coronavirus ist bei vielen Menschen noch nicht von einer Heilung zu sprechen. Patienten mit schweren Verlaufsformen, mit Aufenthalt auf der Intensivstation und künstlicher Beatmung, brauchen oft Monate bis die normale Leistungsfähigkeit wiederhergestellt ist. Die Klinik für Innere Medizin, Gastroenterologie, Pneumologie des Marien Hospital Witten bietet nun eine spezielle Beratung für Betroffene des sogenannten „Long Covid“-Syndroms an.

Da das Coronavirus hauptsächlich über die Atemwege in den Körper gelangt und Patienten mit schweren Verläufen vielfach beatmet werden müssen, wird allgemein davon ausgegangen, dass die Krankheit lediglich die Lunge betrifft. „Neben der Erkrankung der Lunge beobachten wir aber häufig auch neurologische Störungen bis hin zu Lähmungen, sowie Krankheitsbilder, die sich im Körper wie eine Autoimmunerkrankung verhalten“, stellt Priv.-Doz. Dr. David Scholten, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin, Gastroenterologie, Pneumologie richtig. Grund für diese Vielzahl von Beschwerden ist eine durch das Coronavirus verursachte Entzündung der Gefäße, die sämtliche Organe des Körpers betreffen kann. Hinzu kommen eher unspezifische Symptome wie chronische Müdigkeit, Erschöpfungszustände und eine daraus resultierende fehlende Leistungsfähigkeit.

Patienten sind unterschiedlich stark betroffen

„Nach Untersuchungen aus China entwickelt jeder zweite Genesene Symptome, die unter dem Begriff „Long Covid“ zusammengefasst werden können“, berichtet Dr. Scholten. Von diesen Langzeitfolgen sind aber nicht nur ältere und vorerkrankte Menschen betroffen. „Es wird geschätzt, dass 70 bis 80 Prozent der Covid-19-Patienten, die in Deutschland stationär behandelt wurden, unter verschiedenen Langzeitfolgen leiden“, so der erfahrene Mediziner. Bei milderen Verläufen, die nicht im Krankenhaus behandelt wurden, ist nahezu jeder dritte Patient betroffen. „Die Langzeitfolgen treten dabei in unterschiedlichen Ausprägungen auf, viele Patienten bemerken diese kaum und sind in ihrem Alltag dadurch nicht eingeschränkt. Andere sind wiederum stark betroffen und benötigen eine medizinische Behandlung“, sagt der Chefarzt.

Orientierungshilfe bei unspezifischen Symptomen

Ein Großteil der Symptome ist sehr unspezifisch und damit auch schwer zu beurteilen. Daher haben Dr. Scholten und sein Team nun eine spezielle „Long Covid“-Beratung ins Leben gerufen. Neben der Abklärung von schwerwiegenden körperlichen Beschwerden wie andauernder Luftnot, neurologischen Beschwerden oder Autoimmun-Phänomenen werden in dieser Beratung zusätzlich Informationen zu sozialmedizinischen Aspekten wie einer Rehabilitation, psychologischen Problemen und einer krankengymnastischen Betreuung zur Steigerung der Leistungsfähigkeit angeboten. „Wir verstehen uns als eine Art Wegweiser, um die teils unspezifischen Symptome zu ordnen, zu objektivieren und die Richtung zu einer gegebenenfalls notwendigen weiteren Behandlung zu weisen“, so der Chefarzt.

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