Transglutaminase-Antikörper: Vielversprechender Therapieansatz bei Zöliakie
Die Zöliakie ist eine durch Gluten hervorgerufene immunologische Erkrankung des Dünndarms, die ein breites Spektrum an intestinalen und extraintestinalen Symptomen einer Malabsorption zeigt. In Deutschland leiden etwa 0,5-1% der Bevölkerung daran. Die aktuelle Behandlung beschränkt sich auf eine strikt glutenfreie Ernährung. Das Enzym Transglutaminase 2 spielt eine zentrale Rolle für die durch Gluten ausgelöste Pathophysiologie der Zöliakie. In einer internationalen Multicenterstudie in Zusammenarbeit mit Dr. Falk Pharma wurde nun untersucht, ob Erkrankte von einer Hemmung dieses Enzyms profitieren können. Auch der Stiftungslehrstuhl für Integrative Medizin der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen am Klinikum am Bruderwald in Bamberg unter der Leitung von Prof. Dr. Jost Langhorst war an diesen Untersuchungen beteiligt, die im renommierten New England Journal of Medicine veröffentlicht wurden.
Für die Studie wurden 159 erwachsene Zöliakiepatient:innen untersucht, bei denen die Erkrankung durch eine Gluten-freie Ernährung gut eingestellt war. Sie erhielten sechs Wochen lang täglich einen Keks, der 3 Gramm Gluten enthielt, und eine Kapsel mit 10, 50 oder 100 mg des Transglutaminase-2-Antikörpers (ZED1227). Alle drei Dosierungen führten zu signifikant weniger gluteninduzierten Schleimhautschäden. „Auch in Hinblick auf die Dichte der intraephitelialen Lymphozyten, den Symptomscore und die gesundheitsspezifische Lebensqualität zeigten sich signifikante Verbesserungen für die Erkrankten“, erklärt Prof. Langhorst.