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Medizinstudierende aus Witten im Einsatz in der Landarzt-Praxis

Angehende Ärzt:innen bereits im Studium für den ländlichen Raum zu begeistern – darum geht es im Projekt LOCALHERO, das am 7. August in die nächste Runde geht.

Universität Witten/Herdecke am 4. August 2023

Am kommenden Montag ist es endlich soweit – der erste Einsatz in einer Landarztpraxis! 24 Medizinstudierende des 2. Semesters an der Universität Witten/Herdecke (UW/H) beginnen im Projekt LOCALHERO ihr einwöchiges Praktikum in einer allgemeinmedizinischen Praxis. Zu den teilnehmenden Kreisen, in denen die Wittener Studierenden Praxiserfahrungen sammeln werden, gehören Lippstadt, Olpe, der Märkischer Kreis und der Hochsauerlandkreis. Neu dabei ist das Siegerland.

Landarztleben so anschaulich wie möglich präsentieren

Studierende untersuchen einen Patienten (Foto: Universität Witten/Herdecke)
Studierende untersuchen einen Patienten (Foto: Universität Witten/Herdecke)

Vom 7. bis 11. August besuchen die angehenden Mediziner:innen die Praxen, um einen Einblick in das Landarztleben zu bekommen. „Letztes Jahr hat die erste Kohorte mit LOCALHERO begonnen. In Gesprächen mit den Kreisen und den Studierenden habe ich eine große Bereitschaft erlebt, den jungen Mediziner:innen das Landleben so anschaulich wie möglich zu zeigen“, sagt Dr. med. Lucas Bisplinghoff. Der Allgemeinmediziner ist selbst niedergelassener Hausarzt und betreut das Projekt seitens des Instituts für Allgemeinmedizin an der UW/H. „Von gesicherter Mobilität vor Ort mit E-Bikes über Besuche bekannter Sehenswürdigkeiten oder geplanter Veranstaltungen in den Gemeinden war und ist alles dabei“, so Bisplinghoff.

Die Begeisterung für ein Leben und Arbeiten auf dem Land soll dem Mangel an Ärzt:innen in den Regionen, die am Projekt teilnehmen, entgegenwirken. Zwar gibt es heute so viele Ärzt:innen wie noch nie, allerdings geht die Versorgungsdichte in vielen ländlichen Landesteilen zurück. Mit LOCALHERO wurde ein innovatives Lehrkonzept entwickelt, das neben einem theoretischen Teil viele unterschiedliche praktischen Erfahrungen sowie ein Begleitprogramm beinhaltet. Dieses Begleitprogramm führen die jeweiligen Kreise durch und ermöglichen den Studierenden so einen umfassenden Einblick in die Tätigkeit als Landärztin oder Landarzt.

Studierende, Patient:innen und Praxen im ländlichen Raum profitieren gleichermaßen

Die Studierenden haben zudem die Möglichkeit, innerhalb des Projektes eigene Vorschläge zu machen, die das praxisorientierte Studium an der UW/H noch attraktiver gestalten. Durch das Projekt konnten darüber hinaus viele neue Lehrpraxen rekrutiert werden, die sonst nicht eine universitäre Ausbildung angebunden sind. Die Lehrärzt:innen können dadurch vielfältige kostenfreie Fortbildungen an der UW/H nutzen und die universitäre Lehre mitgestalten. Und schließlich profitieren auch die Patient:innen vor Ort durch die Verstärkung junger Ärzt:innen, denn für sie soll das Projekt eine funktionierende hausärztliche Versorgung – auch in Zukunft – sicherstellen.

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