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Gute Patientenversorgung funktioniert nur mit guten Arbeitsbedingungen der Beschäftigten

Verband medizinischer Fachberufe e.V. am 10. Juni 2024

In Deutschland sichern mehr als 426.000 Medizinische Fachangestellte (MFA) in den Teams der ärztlichen und fast 216.000 Zahnmedizinische Fachangestellte (ZFA) in den Teams der zahnärztlichen Praxen die ambulante ärztliche und zahnärztliche Versorgung. Mehr als 45.000 Zahntechnikerinnen und Zahntechniker leisten ihren entscheidenden Beitrag an der Versorgung mit qualitativ hochwertigem Zahnersatz. Fast 23.000 Tiermedizinische Fachangestellte (TFA) sind direkt an der Betreuung von Klein- und Großtieren in den Tierarztpraxen und -kliniken beteiligt.

Zur Sicherung der Versorgung der ihnen anvertrauten Patienten gilt es, die Beschäftigten in diesen Berufen zu stärken und ihre Arbeitsbedingungen zu verbessern. Das fordern die Mitglieder der 28. Bundeshauptversammlung des Verbandes medizinischer Fachberufe e.V. (vmf) in ihrer Ende April in Göttingen verabschiedeten Resolution.

Nach redaktioneller Bearbeitung und abschließender Abstimmung im erweiterten Bundesvorstand liegt die Resolution nun in der finalen Fassung vor. Hauptschwerpunkte sind die Erhöhung der Gehälter, die Stärkung der Rolle der MFA und ZFA, berufsrechtliche Regelungen, die Förderung der Beschäftigten in der Zahntechnik sowie die Reduzierung der Stressbelastung.

vmf-Präsidentin Hannelore König erklärt dazu: „Der Sachverständigenrat (SVR) Gesundheit & Pflege empfiehlt im aktuellen Gutachten zum Einsatz der knappen Ressource der Fachkräfte im Gesundheitswesen ein ganzes Maßnahmenbündel. Die Sachverständigen betonen, dass es nicht ausreichen wird, die Anzahl der Beschäftigten weiter zu erhöhen. Sie fordern neben Strukturreformen vielmehr eine effiziente Steuerung der Fachkräfte sowie eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten. Insbesondere bei den Medizinischen Fachangestellten sollen mögliche Wettbewerbsverzerrungen zwischen dem ambulanten und stationären Sektor geprüft werden. Auch wir fordern in unserer Resolution von den Verantwortlichen in der Politik auf Bundes- und Landesebene die Verbesserung der Arbeitsbedingungen für unsere Berufsangehörigen und kritisieren die Wettbewerbsverzerrungen.

Die Gehälter sind nach wie vor die wichtigste Stellschraube, denn die Differenz zum Entgelt anderer Berufe in Deutschland wird den Mangel bei Medizinischen und Zahnmedizinischen Fachangestellten sowie Zahntechnikerinnen und Zahntechniker weiter verstärken. Auch bei den Tiermedizinischen Fachangestellten würden höhere Gehälter bei der Fachkräftesicherung helfen und die tierärztliche Notfallversorgung 24/7 sichern. Es ist wichtig, dass die Politik die Möglichkeiten erweitert, um beispielsweise mehr Branchenmindestlöhne durchzusetzen. Darüber hinaus müssen Doppelstrukturen vermieden und mehr Kooperation der Gesundheitsberufe gefördert werden. Eine Stärkung der zentralen Rolle von Medizinischen und Zahnmedizinischen Fachangestellten in der ambulanten und sektorenübergreifenden Patientenversorgung ist dafür notwendig. Auch die Rahmenbedingungen für das Gesundheitshandwerk Zahntechnik am Standort Deutschland gilt es, dringend im Blick zu halten, damit eine patientennahe Versorgung der Bevölkerung mit Zahnersatz überhaupt noch gewährleistet werden kann.“

Die neue vmf-Vizepräsidentin Patricia Ley verweist auf die bildungspolitischen Herausforderungen: „In unseren Berufen erfolgt der ständige Ausbau der Handlungskompetenz durch Berufserfahrung und fortwährende Qualifikationen sowie Aufstiegsfortbildungen. Das passiert neben der täglichen Versorgung der Patient*innen und muss sich in einer entsprechenden finanziellen und gesellschaftlichen Anerkennung widerspiegeln. Denn mit mehr Handlungskompetenz und delegierten Aufgaben steigt auch die Durchführungsverantwortung. Beides gilt es zu fördern, sodass qualifiziertes Personal motiviert bleibt. Dazu gehören auch Bachelor- und Masterstudiengänge.

Darüber hinaus fordern wir die Reduzierung der Stressbelastung in den Berufen der MFA, TFA, ZFA und Zahntechniker*in. Anhaltende Überbeanspruchungen können zu einer Überbelastung führen, die den Körper in eine dauerhafte Alarmbereitschaft bringt, sich negativ auf unsere Gesundheit auswirkt und zum Entstehen von körperlichen und psychischen Erkrankungen führt. Das Ausbrennen dieser systemrelevanten Berufsgruppen ist keine Lösung gegen den Personalmangel. Nur körperlich wie mental gesunde Beschäftigte können eine gute Patientenversorgung gewährleisten.“

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