Sprachassistenzsystem für eine kulturell und sprachlich diverse Altenpflege
Das Projekt „SAKuDA“ dient der Entwicklung eines Sprachassistenten zur Unterstützung in der stationären Altenpflege unter Berücksichtigung kultureller und sprachlicher Anforderungen von – pflegenden wie auch zu betreuenden – Personen mit Migrationsbiografie. Projektpartner sind die Ruhr-Universität Bochum, Stella Vitalis als ein an der Ruhr stark vertretener Betreiber von Seniorenzentren und die auf Pflegesprachassistenten spezialisierte dexter Health GmbH.
Angesichts des demografischen Wandels und der damit verbundenen steigenden Anzahl an pflegebedürftigen Personen stellt der Fachkräftemangel eine wesentliche Herausforderung für den Pflegesektor dar. Viele Pflegeeinrichtungen sind auf die Rekrutierung von Pflegekräften aus dem Ausland angewiesen, um den Personalbedarf zu decken. Jedoch bringt die Integration ausländischer Pflegekräfte Herausforderungen mit sich, wie beispielsweise sprachliche und kulturelle Barrieren, die sowohl in der Kommunikation mit Bewohner:innen und deren Angehörigen als auch bei der Durchführung von Dokumentationsaufgaben zum Tragen kommen. Auch unter den Pflegebedürftigen wird der Anteil an Personen mit Migrationsbiografie kontinuierlich und deutlich ansteigen. So kommt es auch auf Seiten der Bewohner:innen stationärer Altenpflegeeinrichtungen zu strukturellen Veränderungen.
Die übergeordnete Zielsetzung des Projekts SAKuDA besteht darin, gemeinsam mit den Zielgruppen eine KI-gestützte Sprachanwendung, auch bekannt als Sprachassistenzsystem oder Smart Speaker (vgl. Amazon Echo/Alexa oder Apple HomePod), zu entwickeln, die die oben skizzierten strukturellen Veränderungen in der Pflege adressiert. Der Smart Speaker soll insbesondere in zwei Szenarien Einsatz finden: (1) bei der Pflegeanamnese bzw. -dokumentation und (2) in der Kommunikation zwischen Pflegepersonal, Bewohner:innen und Angehörigen. Das System soll die Kommunikation zwischen den beteiligten Gruppen erleichtern und dazu beitragen, dass Informationsverluste minimiert werden.
Ein erster Prototyp ist mit der von dexter entwickelten App erfolgreich evaluiert worden. Zugleich gab es eine umfangreiche Anforderungsanalyse. Auf der Basis einer Vielzahl von Interviews mit Expert:innen half dies, die Chancen und Herausforderungen im Zusammenhang mit multikulturellen und -lingualen Pflegeteams besser zu verstehen. Aus der Pflegepraxis wurde so eine Basis erreicht, erreicht, auf der ganz konkrete Anwendungsfälle identifiziert wurden. Diese werden jetzt mit Pflegekräften vor Ort getestet und umgesetzt.
Weitere Informationen zur Digital Health Factory finden Sie hier.