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Simulations-Patienten-Programm

Dr. Stefanie Merse - Angelika Hiroko Fritz übernimmt Gesamtleitung

Universitätsmedizin Essen am 31. Mai 2017

(von links) Angelika Hiroko Fritz, Simulations-Patient nach Herzoperation und Dr. med. Stefanie Merse
(von links) Angelika Hiroko Fritz, Simulations-Patient nach Herzoperation und Dr. med. Stefanie Merse
Seit 2004 setzt die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen am Universitätsklinikum Essen (UK Essen) Simulations-Patienten für die Ausbildung der Studierenden ein. Mit deren Hilfe lernen die angehenden Ärztinnen und Ärzte nicht nur Untersuchungstechniken, sondern auch, die richtigen Fragen im richtigen Ton zu stellen. Heute ist das Simulations-Patienten-Programm fester Bestandteil der Medizinerausbildung in Essen. Dass dies so ist, ist maßgeblicher Verdienst von Dr. med. Stefanie Merse, die sich nach sieben Jahren nun neuen Aufgaben zuwenden wird.

An der Medizinischen Fakultät der UDE hat man es sich zum Ziel gesetzt, angehende Ärztinnen und Ärzte auf eigenverantwortliches und selbstständiges Handeln vorzubereiten. Um dies strukturiert und auf einem einheitlich hohen Niveau vermitteln zu können, setzt man in der Medizinerausbildung auch auf Simulations-Patienten. Mit ihrer Hilfe werden Anamnese-Gespräche, klinische Untersuchungen und das Überbringen schwieriger Nachrichten vermittelt und die Studierenden auf klinisch-praktische Prüfungen, vor allem aber auf den späteren Patientenkontakt vorbereitet. Die Simulations-Patienten können unterschiedliche Erkrankungen glaubhaft darstellen, inklusive sämtlicher Beschwerden und Symptome. Dabei sind sie kaum von echten Patienten zu unterscheiden. „Untersucht der Studierende den Bauch, äußert der Simulations-Patient an den entsprechenden Stellen Schmerzen und dies so authentisch, als würde es ihm wirklich Schmerzen bereiten“, erläutert Dr. med Stefanie Merse. Das Essener Simulations-Patienten-Programm wurde seit Mai 2010 maßgeblich von ihr auf- und ausgebaut.

Neben der Schulung in Symptomen und Beschwerden werden die Simulations-Patienten dem jeweiligen Anlass entsprechend zurechtgemacht – das fängt bei zerrissener oder blutverschmierter Kleidung an und endet bei perfekt geschminkten Wunden. „Darüber hinaus bilden wir die Simulations-Patienten darin aus, den Studierenden ein strukturiertes Feedback zu geben. Eine wichtige Erfahrung, denn solch unmittelbare Rückmeldungen erhalten sie später von ihren echten Patienten nur selten“, so Dr. Merse. Hier spielt dann auch Empathie eine zentrale Rolle, denn bei der Vermittlung von sachlich-medizinisch korrekten Inhalten können sich allein Wortwahl oder Körpersprache hilfreich oder hinderlich auswirken.
Nach sieben Jahren als Leiterin des Simulations-Patienten-Programms widmet sich Dr. Merse dem vom Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen geförderten Modellprojekt „Empathische-Interkulturelle-Arzt-Patienten-Kommunikation“. „Wir danken ihr ausdrücklich für ihren unermüdlichen Einsatz und die gute Zusammenarbeit! Für die Zukunft wünschen wir ihr das Allerbeste“, erklärt Prof. Dr. Joachim Fandrey, Prodekan für Studium und Lehre der Medizinischen Fakultät.

Ab Juni wird Angelika Hiroko Fritz die Gesamtleitung des SPP übernehmen. Die Ärztin leitet bereits seit vielen Jahren das Netzzentrum Simulations-Patienten-Programm NRW mit Sitz in Essen, das den Austausch der Simulations-Patienten-Programme sämtlicher Medizinischer Fakultäten des Landes koordiniert.

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