Interprofessionelles Gesundheitszentrum gegründet
An der Hochschule für Gesundheit (hsg) in Bochum werden in einer zentralen wissenschaftlichen Einrichtung hochschulische Aufgaben der Lehre und Forschung mit Angeboten zur Gesundheitsversorgung kombiniert. Um dieses Vorhaben kümmert sich das neue Interprofessionelle Gesundheitszentrum (InGe).
Das Interprofessionelle Gesundheitszentrum, welches durch einen Beschluss des Präsidiums zum November 2017 an der hsg gegründet wurde, hat seit Ende November 2017 einen Vorstand. Am 12. Dezember 2017 wurde Prof. Dr. Christian Grüneberg, Leiter des Studiengangs Physiotherapie im Department für Angewandte Gesundheitswissenschaften der hsg, zum neuen Vorsitzenden gewählt. Weiterhin sind im Vorstand Dr. Sandra Bachmann (Professorin im Department für Pflegewissenschaft der hsg), Dr. Wolfgang Deiters (Professor für Gesundheitstechnologien am Department of Community Health) und die wissenschaftliche Mitarbeiterin Silvia Gosewinkel vertreten. Christian Grüneberg wird gemeinsam mit der stellvertretenden Vorsitzenden Sandra Bachmann, den ebenfalls im Vorstand wirkenden Kolleg*innen des Zentrums sowie den Mitgliedern des Zentrums die bevorstehenden Aufgaben und Projektideen in den nächsten zwei Jahren entwickeln und begleiten.
Nach der Vorstandswahl bedankte sich Grüneberg ausdrücklich bei der ehemaligen Vorsitzenden des Ausschusses der hsg, der die Gründung des Zentrums vorbereitet hatte, Prof. Dr. Sandra Bachmann, ihrem Stellvertreter Prof. Dr. Christian Thiel sowie bei allen Ausschuss-Mitgliedern für die hervorragende Arbeit der letzten Jahre und die vorbildliche Vorbereitung der Gründung des Zentrums. „Beide Vorsitzenden haben es als Team mit den Mitgliedern gemeinsam verstanden, der intensiven Aufbauarbeit der letzten Jahre eine beeindruckende Gestalt und Form zu geben, dies unter anderem durch den intensiven und konstruktiven Austausch mit Dr. Anna Schnepper aus dem Justitiariat und allen Präsidiumsmitgliedern. “Wir werden den Reichtum an Geist und Ideen sowie die bereits geschaffenen Strukturen aufrechterhalten und weiterentwickeln“, so Grüneberg.
Das Interprofessionelle Gesundheitszentrum hat das Ziel, Angebote zur Gesundheitsversorgung interprofessionell zu konzipieren und gemeinsame Veranstaltungen mit Kooperationspartnern der hsg oder anderen relevanten Akteuren der Gesundheitsversorgung zu planen. So sollen die hochschulischen Aufgaben der Lehre und Forschung mit einer hochwertigen Gesundheitsversorgung und -angeboten für Individuen und Gruppen kombiniert werden. Das Zentrum wird in der Lehre Studierenden ermöglichen, in den Bereichen Beratung, Behandlung oder auch Diagnose praktische Erfahrungen zu sammeln.
Daneben entwickeln, erproben, validieren, und evaluieren Lehrende und Studierende gemeinsam neue Konzepte zur Diagnose, Therapie und der Versorgung. So soll mittelfristig sichergestellt werden, dass die evidenzbasierte Verfahren in Bezug auf ihren Nutzen für die Patient*innen und dessen Implementierung in die umliegende Versorgungslandschaft umgesetzt werden. Aktuelle Forschungsergebnisse werden dann vermutlich einfacher mittels Best-Practice Beispielen in die Versorgungsstrukturen integriert werden können.
„Der Vorstand ist sich einig darüber, dass die Angebote einen hohen innovativen Charakter aufweisen sollen. Ziel des Zentrums ist es, innovative Leistungen zu entwickeln und nach erfolgreicher Evaluation der Regelversorgung zur Verfügung zu stellen. Zudem sollen Beratungsangebote für den Aufbau neuer zielgruppenspezifischer Versorgungsstrukturen aufgebaut werden. Hierbei sollen die Leistungen und Angebote an bestehende Strukturen im Ruhrgebiet anschließen, aber auch gezielt bestehende Lücken in der Versorgung schließen“, erklärte Christian Grüneberg. Außerdem sollen ausgewählte Angebote der Lehr- und Forschungsambulanz (LuFa) im Zentrum weitergeführt und weiterentwickelt werden.
Es werden im Gesundheitszentrum bereits Patient*innen, Klient*innen und Schwangere in verschiedenen Projekten versorgt. Das Themenspektrum reicht in den ersten InGe-Projekten mittlerweile vom Aufbau eines Patienteninformationszentrums für interessierte Bürger*innen über die Entwicklung eines Rückbildungsgymnastikkurses, einer intensiven Therapie für Menschen mit Hüft- und Knieschmerzen in Kooperation mit Reha Pro Med aus Bochum, einer Venentrainingsgruppe für Patient*innen mit Venenleiden und einer ergotherapeutischen Eltern-Kind-Gruppe für Vorschulkinder bis hin zum Angebot evidenzbasierter Diagnostik und Modellintervention im Bereich der Logopädie. In der Modellintervention werden aktuelle oder neu entwickelte Therapiekonzepte und -methoden beispielhaft in Bezug auf ihre Durchführbarkeit und Wirksamkeit erprobt.