Wir können Gesundheit

Akademisierung der Hebammenausbildung

hsg bietet ihre Expertise an

Hochschule für Gesundheit am 19. März 2018

Annette Bernloehr, hsg Hochschule für Gesundheit, Foto: Volker Wiciok

Die Hochschule für Gesundheit (hsg) in Bochum wirkt seit ihrer Gründung im Jahr 2009 und insbesondere seit Einführung ihres Bachelor-Studiengangs Hebammenkunde daran mit, die Akademisierung der Hebammenausbildung in Deutschland voranzutreiben. „In Bochum greifen wir mittlerweile an der bundesweit ersten staatlichen Hochschule für Gesundheitsberufe auf eine fast achtjährige Expertise im Bereich der Hochschulausbildung von Hebammen zurück. Wir freuen uns, dass auch bundesweit in diesen Tagen Bewegung in die Debatte kommt“, erklärte Prof. Dr. Annette Bernloehr, Professorin für Hebammenwissenschaft an der hsg, heute in Bochum.

Aus Sicht des Bundes ergibt sich durch eine EU-Richtlinie für die Hebammenausbildung bereits heute die Notwendigkeit einer vollständigen Akademisierung der Ausbildung bis zum 18. Januar 2020. Im Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD von Februar 2018 ist festgehalten, dass die regierenden Bundesparteien die Hebammenausbildung nach den EU-Vorgaben als akademischen Beruf umsetzen werden.

Bernloehr: „Es ist an der Zeit, dass den Worten Taten folgen und die Weichen für eine Vollakademisierung der Hebammenausbildung in Deutschland gestellt werden. Baldmöglichst muss die Politik in NRW, aber auch in ganz Deutschland, den Prozess des Übergangs gestalten und alle notwendigen Akteure an dem Prozess beteiligen. Wir bringen uns gern aktiv mit unserer Expertise in diesen Diskussionsprozess ein. Der Appell, dass der Bund bei der Überführung der Ausbildung auf Hochschulniveau die Fachschulen mit ihrer langjährigen Erfahrung einbinden solle, ist richtig und wichtig. Aus unserer Sicht ist es natürlich absolut naheliegend, unsere Expertise als Hochschule, die seit knapp acht Jahren akademisierte Hebammen ausbildet, hinzuzuziehen. Wir stehen bereit.“

Um die hochschulische Ausbildung von Hebammen auf solide Grundlagen zu bauen, bietet die hsg neben dem Bachelor-Studiengang Hebammenkunde und dem Master-Studiengang ‚Evidence-based Health Care‘ seit Jahren eine kostenlose Weiterbildung zur Praxisanleiter*in für Kooperationspartner der Hochschule an, in der bereits über 100 Hebammen, Gesundheits- und Krankenpfleger*innen und Gynäkolog*innen der hsg-Kooperationspartner zur*zum Praxisanleiter*in ausgebildet wurden. Die Verzahnung von hochschulischer Lehre und der qualifizierten Praxisanleitung während der praktischen Studienphasen ist in diesem Modell der Primärqualifizierung erprobt und erfolgreich.

„Gerade die hsg mit ihren aktuell vier Professorinnen für Hebammenwissenschaft ist als bundesweit größter Standort ein relevanter Akteur, den die Landesregierung Nordrhein-Westfalens in ihre Planungen unbedingt mit einbeziehen und nutzen sollte“, sagte Annette Bernloehr und fügte hinzu: „Die Landesregierung hat sich zukunftsweisend entschieden, sich ein solches Flaggschiff zu leisten – nun ist es an der Zeit, die aufgebaute Expertise in vollem Umfang zu nutzen.“

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