Besondere Versorgung nach schweren Arbeitsunfällen
Das Universitätsklinikum Essen beteiligt sich als erstes und einziges Krankenhaus in der Stadt Essen am sogenannten Schwerstverletzungsartenverfahren (SAV) der Berufsgenossenschaften. Das ermöglicht Verletzten nach schweren Arbeitsunfällen eine besondere Vor-Ort-Versorgung. „Wir sind froh, diesen hohen Standard der Versorgung jetzt auch den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Essen und der umliegenden Städte anbieten zu können“, sagt Prof. Dr. Marcel Dudda, Direktor der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie der Universitätsmedizin Essen.
Beim Schwerstverletzungsartenverfahren (SAV) handelt es sich um die höchste Versorgungsstufe zur Behandlung von Verletzten nach Arbeitsunfällen. Patienten mit schwersten Verletzungen benötigen eine sofortige unfallmedizinische Behandlung und müssen deshalb in speziell ausgewählten und entsprechend zertifizierten Krankenhäusern der Akutversorgung versorgt werden. Neben berufsgenossenschaftlichen Kliniken werden dazu nur ausgesuchte Universitätskliniken und Maximalversorger ausgewählt. Um am SAV-Verfahren teilnehmen zu können, ist eine Zertifizierung zum überregionalen Trauma-Zentrum der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie notwendig. Im Hinblick auf die Schwere der Verletzungen müssen außerdem besondere personelle, apparative und räumliche Anforderungen erfüllt werden. Zudem müssen Mindest-Operations-Zahlen in der Becken- und Wirbelsäulenchirurgie erreicht werden.
Bislang wurden Verletzte aus schweren Arbeitsunfällen aus Essen und Umgebung in Duisburg und in Bochum behandelt. Die Unfallverletzten können jetzt direkt ins Universitätsklinikum Essen gebracht und dort versorgt werden.
Im Juli wird das Universitätsklinikum die notfallmedizinische Versorgung für Essen und für die Region noch einmal deutlich ausbauen: Dann wird die neue zentrale Notaufnahme mit hochmoderner Ausstattung und direkter Rettungszufahrt öffnen. Diese zweite Notaufnahme am Uniklinikum ist auf Patienten ohne äußerlich erkennbare Verletzungen zugeschnitten. Ein Zentrum für Notfallmedizin unter Leitung von Prof. Dr. Clemens Kill wurde ebenfalls gegründet.