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Zwei junge Männer aus China erweitern im Hüttenhospital ihr Wissen

Yongsheng Li und Yiming Zhao absolvieren in Dortmunder Fachklinik den Bundesfreiwilligendienst

Hüttenhospital gGmbH am 20. März 2019

Yiming Zhao ist ausgebildeter Krankenpfleger. Im Hüttenhospital macht er beim Technischen Dienst ganz neue Erfahrungen und lernt neue Talente an sich kennen. Sein Chef Dirk Schramme ist sehr
zufrieden mit seinen Leistungen.

Anderen Menschen zu helfen und sich dabei beruflich und persönlich zu orientieren, das ist die Motivation von Yongsheng Li und Yiming Zhao. Fern der Heimat leisten die jungen Männer aus China derzeit ihren Bundesfreiwilligendienst im Dortmunder Hüttenhospital. Möglich wurde dieses Projekt durch die Kooperation der Fachklinik für Innere Medizin und Geriatrie mit dem Bildungsservice »International Gemeinsam Ausbilden mit Perspektive« (IGAP).

Der 21-jährige Yongsheng Li unterstützt seit Anfang Dezember vergangenen Jahres das Team der Tagesklinik des Hüttenhospitals. Er stammt aus Changsha, der Hauptstadt der südchinesischen Provinz Hunan, und ist das erste Mal in Deutschland. Kenntnisse der deutschen Sprache hat er in der Schule erworben und erste Erfahrungen in der Altenpflege hat er während freiwilliger Dienste in China gemacht. Doch: »In China werden Menschen mit geriatrischen Erkrankungen gepflegt und versorgt, aber sie werden nicht therapiert«, berichtet er. Das bedauert der 21-Jährige sehr. »Ich bin froh, dass ich hier sehr viel über die Altersmedizin und über das Bestreben, die Selbständigkeit und Alltagskompetenz der Betroffenen wieder zu stärken, erfahre.«

Sein Dienst in der Tagesklinik beinhaltet zum einen organisatorische Aufgaben wie das Verteilen von Speisen und Getränken oder das Bettenmachen. Zum anderen begleitet Yongsheng Li die Patienten zu Untersuchungen oder Therapieeinheiten.
»In der kurzen Zeit konnte ich mein Deutsch bereits sehr verbessern. Jetzt kann ich den Patienten schon vieles erklären«, sagt er. Zum Beispiel, wozu ein Langzeit-EKG dient, was bei dieser Untersuchung zu beachten ist und welche Daten dabei aufgezeichnet werden. Angeleitet wird der Bundesfreiwillige täglich von den diensthabenden Pflegefachkräften.

Yiming Zhao ist 25 Jahre alt und lebt in Huludao, einer Stadt in Nordchina. Bereits im Alter von 14 Jahren erhielt er ein Mecator-Stipendium und kam im Rahmen dieses Austauschprogrammes nach Deutschland. In Marburg lebte er ein Jahr lang in einer deutschen Familie, ging zur Schule und schloss zahlreiche Freundschaften, die er heute noch pflegt. Der junge Chinese beendete in seiner Heimat mit dem Abitur die Schulzeit und ließ sich zum Krankenpfleger ausbilden. »In meiner Familie sind fast alle Arzt oder Krankenpfleger, deshalb habe ich auch diesen Weg eingeschlagen. Ich bin erneut nach Deutschland gekommen, um hier weitere Erfahrungen zu sammeln und die Sprache noch besser zu lernen«, erklärt der 25-Jährige.

Für einen anderen Blickwinkel ist der Bundesfreiwillige im Hüttenhospital jetzt für den Technischen Dienst im Einsatz. Er begleitet seine Kollegen und wird bei den verschiedensten Arbeiten und Reparaturen angelernt. »Ich wusste gar nicht, dass ich handwerklich so begabt bin«, freut sich Yiming Zhao. Sein Chef Dirk Schramme kann das nur bestätigen: »Yiming ist sehr intelligent und lernwillig. Er entwickelt sich prima«. Die abwechslungsreiche Arbeit gefällt dem 25-Jährigen sehr gut. Vielleicht, meint er, schlägt er doch noch eine Laufbahn in einem technischen Beruf ein.

»Wenn junge Leute herausfinden möchten, welche Art von Tätigkeit ihnen wirklich Spaß macht und in welcher Branche sie arbeiten wollen, dann geht nichts über Praxiserfahrung«, sagt René Thiemann, Geschäftsführer der Hüttenhospital gGmbH. Deswegen bietet er Stellen für den Bundesfreiwilligendienst an. Dass dieses Angebot auch für Interessierte aus dem Ausland gilt, befürwortet er sehr. »So haben sie die Möglichkeit über den Tellerrand hinauszuschauen, die deutsche Sprache zu lernen und von den hier gemachten Erfahrungen in ihrer Heimat zu profitieren.«

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