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Freiwillige mit Migräne für physiotherapeutische Studie gesucht

Hochschule für Gesundheit am 5. März 2021

Die Doktorandin und Physiotherapeutin Ruth Meise führt mit Unterstützung der Hochschule für Gesundheit in Bochum eine Migräne-Studie durch und sucht dafür bis Anfang April 2021 noch etwa 20 freiwillige Migräne-Patient*innen.

Eine Studie soll ermitteln, welchen Einfluss Physiotherapie auf Migräne hat. Foto: hsg Bochum/Volker Wiciok

An der Studie können Freiwillige teilnehmen, die zwischen 18 und 67 Jahre alt sind und chronische Migräne oder episodische Migräne haben. „Für die Studie suche ich Menschen, die sieben oder mehr Tage pro Monat Kopfschmerzen haben, davon vier oder mehr Tage im Monat Migränekopfschmerzen. Falls Sie bereits ein Kopfschmerztagebuch führen, ist das gut. Wenn nicht, kann damit auch direkt begonnen werden“, erklärte Ruth Meise.

Die Studie läuft bereits und es haben schon einige Migränepatient*innen teilgenommen. Um die Aussagekraft der Studie noch zu erhöhen, können noch einmal Betroffene aufgenommen werden. „Mit Ihrer Teilnahme können Sie einen wichtigen Beitrag dazu leisten, künftig Therapiemöglichkeiten bei Migräne zu erweitern und zu verbessern“, betonte Meise.

Ziel dieser Studie ist es, den Einfluss von Physiotherapie und den Einfluss von neurowissenschaftlicher Edukation bei Patienten*innen mit Migräne auf die Kopfschmerzhäufigkeit und auf die kopfschmerzbezogene Beeinträchtigung sowie die Lebensqualität zu untersuchen. Eine ärztliche Verordnung zur Physiotherapie ist nicht erforderlich. Es muss gegebenenfalls vor einer Teilnahme ärztlicherseits ein Risiko ausgeschlossen werden. Die physiotherapeutischen Behandlungen, die in den Räumen der Hochschule stattfinden, sind kostenlos und werden von einer erfahrenen Physiotherapeutin durchgeführt. Eine Wegeversicherung wird nicht extra abgeschlossenen.

Meise: „Ein Großteil der Migränepatient*innen klagt über zusätzliche Nackenschmerzen, deshalb ist häufig eine Untersuchung des Nackens und gegebenenfalls eine Behandlung durch Physiotherapeut*innen hilfreich. Zu wissen, warum Nacken und Kopf unmittelbar oder wiederholt weh tun, kann Patient*innen helfen, mit ihren Schmerzen besser zurecht zu kommen.“

Wer teilnehmen möchte, wird zunächst gebeten, Fragebögen auszufüllen. Die Fragen beziehen sich auf die Kopfschmerzen, den Nacken, auf Begleitsymptome wie Berührungsempfindlichkeit der Kopf- und Gesichtshaut, Übelkeit, Licht- und Lärmüberempfindlichkeit, auf die Medikamenteneinnahme und auf kopfschmerzbedingte Einschränkungen der Arbeits- und Alltagsaktivitäten und der Lebensqualität.

Darüber hinaus werden die Teilnehmer*innen gebeten, bis zum Abschluss der gesamten Studie ein Kopfschmerztagebuch zu führen.

Im Anschluss werden von einer erfahrenen Physiotherapeutin manuelle Tests zur Beweglichkeit der Gelenke in der oberen Halswirbelsäule und der Brustwirbelsäule durchgeführt, die Kraft der tiefen Nackenmuskeln und Triggerpunkte in der Muskulatur überprüft und die Koordination des Nackens getestet. Die Dauer der Testung beträgt 20 bis 30 Minuten. Die Tests dienen als Grundlage einer später erfolgenden physiotherapeutischen Behandlung.

Die Teilnehmer*innen werden anschließend einer von zwei Interventionsgruppen zugeordnet. Beide Gruppen erhalten Physiotherapie/Manuelle Therapie mit unterschiedlichen ergänzenden Informationen zum Migränekopfschmerz. Die sechs Behandlungen finden jeweils ein- bis zweimal in der Woche statt und dauern 30 bis 40 Minuten. Die Termine werden individuell abgestimmt.

Drei Monate nach Beendigung der letzten Behandlung beantworten die Teilnehmer*innen noch einmal die gleichen Fragebögen wie zu Beginn der Studie.

Wer gern freiwillig bei der Studie mitwirken möchte, meldet sich bei Ruth Meise per Mail unter rz-rmeise@hs-gesundheit.de oder mobil unter +49 178 9325221.

Die Forschungsarbeit von Ruth Meise, die an der Universität zu Lübeck promoviert, wird vor Ort durch Prof. Dr. Christian Thiel von der Hochschule für Gesundheit in Bochum betreut.

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