Wir können Gesundheit

Kinderschutz in der Medizin verankern!

Gemeinsames Impulspapier von MedEcon Ruhr, der DGKiM und dem BVKJ

MedEcon Ruhr am 6. Dezember 2021

Vernachlässigt, unterernährt, misshandelt – allein 2019 haben die Jugendämter in Deutschland rund 55.500 Fälle von Kindeswohlgefährdung festgestellt. Hierbei lag der Anteil der Kinder und Jugendlichen mit Anzeichen für eine Vernachlässigung bei rund 60%.

MedEcon Ruhr, das Netzwerk der Gesundheitswirtschaft an der Ruhr, fordert daher gemeinsam mit dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V. (BVKJ) und der Deutschen Gesellschaft für Kinderschutz in der Medizin (DGKiM) eine bessere Einbindung von Praxen und Kliniken in den Kinderschutz.

BVKJ-Präsident Dr. Thomas Fischbach: „Wenn das Jugendamt eine Kindeswohlgefährdung feststellt und das Kind aus der Familie nimmt, ist es eigentlich schon zu spät. Das Kind ist durch die Erfahrungen in seiner Familie traumatisiert. Dazu kommt die Traumatisierung durch die Inobhutnahme. Wir brauchen daher ein Frühwarnsystem und ein verbessertes Hilfssystem für gefährdete Kinder und Jugendliche, das Risiken für Kinder rechtzeitig und genau erfasst und verhindert. Denn Gewalt, Unterernährung und Verwahrlosung kommen weder aus dem Nichts, noch verschwinden sie von selbst. Sie sind immer Ergebnis einer unheilvollen Entwicklung in der Familie, die oft schon vor der Geburt des Kindes beginnt und sich danach verstetigt oder sogar noch steigert. Das derzeitige System reicht nicht aus, um sie zu verhindern.“

Die Forderungen an die Politik:
• Auch im Gesundheitssystem Verantwortung übernehmen
• Dunkelziffer verringern
• Einheitliche Versorgungsstrukturen etablieren
• Spezielle Angebote für Gesundheitseinrichtungen schaffen
• Verlässliche Netzwerkarbeit ermöglichen
• Sozialräumliche Versorgungsmodelle einbeziehen
• GKV-Regelfinanzierungsmodelle umsetzen

Der neue Bundestag hat daher jetzt die Chance, endlich den Kinderschutz dauerhaft im Gesundheitssystem zu verankern.

Hier finden Sie das Impulspapier zum Download

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