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SaVeBRAIN.Kids

Sichere ambulante Versorgung von Kindern mit mildem Schädelhirntrauma

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Sichere ambulante Versorgung von Kindern mit mildem Schädelhirntrauma

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Kopfverletzungen kommen im Kindes- und Jugendalter sehr häufig vor. Treten dabei neurologische Symptome als Ausdruck einer Funktionsstörung und/oder Verletzung des Gehirns, der Schädelknochen oder der angrenzenden Strukturen auf, liegt definitionsgemäß ein Schädelhirntrauma (SHT) vor. Die Symptome können dabei sehr unterschiedlich sein und können gemäß Klassifikation in ein mildes, moderates oder schweres SHT eingestuft werden, wobei im Kinder- und Jugendalter das milde SHT dominiert.

Obwohl es sich um eines der epidemiologisch und gesundheitsökonomisch relevantesten pädiatrischen Krankheitsbilder handelt, weist nur ein eher geringer Anteil klinisch relevante Komplikationen innerhalb des Schädels (intrakraniell) auf. Z.Zt. 92.000 stationäre Aufnahmen führen jedoch dazu, dass Deutschland   im internationalen Vergleich  eine der höchsten Hospitalisierungsraten aufweist – und das, obwohl die Leitlinienempfehlungen stationäre Aufnahmen nicht unbedingt vorgeben. Es gibt die begründete Vermutung, dass die Strukturen der bestehenden Regelversorgung hierzu maßgeblich beitragen – nicht zuletzt weil bislang keine adäquaten ambulanten und stationären Vergütungsziffern bestehen.

Mit Mitteln aus dem Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) wird mit dem Projekt SaVeBRAIN.Kids eine neue Versorgungsform konzipiert und erprobt. Das Projekt strebt an, die hohe Hospitalisierungsrate bei gleichbleibender medizinischer Sicherheit zu reduzieren. Betroffene Kinder sollen nach der ärztlichen Entscheidungsfindung – sofern sie nicht direkt in die Häuslichkeit entlassen werden können – nur zu einer kurzen (mind. 6 h) Überwachung in der klinischen Ambulanz verbleiben und danach in die häusliche Versorgung bzw. familiäre Umgebung entlassen werden. Die Sorgeberechtigten erhalten hierfür Unterstützung durch eine smartphone-basierte App, die über 48 Stunden regelmäßig an die Überprüfung des Gesundheitszustands des Kindes erinnert und diese Prüfung anleitet. Im Erfolgsfall wäre das Vorhaben ein Beispiel für die familienorientierte Verknüpfung von Krankenhaus- und häuslich-ambulanter Versorgung.

Die Führung des Projektkonsortiums liegt bei der Universitätsmedizin Essen. Die neue Versorgungsform wird in Kooperation mit Kinderkliniken aus ganz Deutschland erprobt. Beteiligt sind die AOK NordWest, die BARMER, die DAK und weitere Krankenkassen. Die Projektkoordination obliegt der MedEcon Ruhr GmbH.

Das Projektvorhaben läuft vom 01.09.2024 bis zum 29.02.2028 und wird mit knapp 6 Mio. € gefördert.

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