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Start in einen Beruf mit Aussicht – Chancen für geflüchtete Menschen

Staatssekretärin Serap Güler zu Besuch

Klinikum Vest GmbH am 14. März 2019

Das Klinikum Vest freute sich über einen Besuch von Serap Güler, Staatssekretärin für Integration im Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration.
Im Rahmen der Veranstaltung „NRW. Das machen wir!“ im Oktober 2018 im Wissenschaftspark in Gelsenkirchen präsentierte sich das Klinikum Vest mit dem Projekt „Start in einen Beruf mit Aussicht – Chancen für geflüchtete Menschen“. Staatssekretärin Güler war dort zu Gast und zeigte sich an dem Projekt sehr interessiert. Nun besuchte sie die Praktikumsteilnehmer und Projektverantwortlichen im Klinikum Vest, Knappschaftskrankenhaus, um noch mehr über das Projekt zu erfahren und die Teilnehmer persönlich kennenzulernen.

Beim „Start in einen Beruf mit Aussicht“ handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt des Klinikums Vest, des Bildungszentrums des Handels und des Jobcenters des Kreises Recklinghausen. Mit diesem Pilotprojekt soll geflüchteten Menschen durch qualifizierte Arbeit die Integration in die Gesellschaft ermöglicht und zeitgleich die Chance auf einem Arbeitsmarkt mit Perspektive sichergestellt werden. Ganz konkret möchte man die vier auserwählten Teilnehmer mit diesem Projekt im Rahmen eines einjährigen Praktikums fit für die Ausbildung der Gesundheits- und Krankenpflege machen.

Gholam Said Ali Zadeh, Slava Saadi, Omar Al-Mahdawi und Salahelddin Rasho berichteten bei dem Treffen mit Serap Güler, wie sie nach Deutschland kamen und welche Erfahrungen sie aktuell im Rahmen ihrer Tätigkeit als Praktikanten im Pflegedienst machen – ein Praktikum, das alle Vier als große Chance für sich und ihre Familien beschreiben. Die vier sammeln seit dem 1. September 2018 nicht nur Berufserfahrung auf drei Stationen des Klinikums Vest. Zusätzlich erhalten sie in der Pflegeschule am Klinikum Vest 2 x 4 Stunden Unterricht in der Fachsprache pro Woche. Unterrichtet werden sie von speziellen Sprachtrainern des Bildungszentrums des Handels.

Frau Marita Bergmaier, Stellv. Bürgermeisterin der Stadt Recklinghausen, kennt die Vorbehalte gegen Flüchtlinge. Sie unterstützte von Anfang an das Projekt und war federführend bei der Zusammenführung der beteiligten Institutionen dabei.

Maria Wilkes vom Jobcenter Recklinghausen berichtete Staatssekretärin Güler auch von Problemen, die es in der Vorbereitung des Projekts zu bewältigen gab. Teilweise haben die Bewerber keine Dokumente, oder dem Jobcenter liegen nicht alle Informationen über die Qualifikationen der Bewerber vor, so dass der Abgleich bzw. die Zuordnung von Arbeitsplatzanforderungen und Kompetenzen sich als sehr schwierig gestaltet. „Mit viel Power und Durchhaltevermögen konnten wir eine Menge bürokratischer Hürden bewältigen. Wir sind stolz auf das Engagement unserer vier Teilnehmer und die Entwicklung des gesamten Projekts. Den Erfolg beweist auch das große Interesse anderer Kliniken, die nun schon auf das Jobcenter zugekommen sind, um ähnliche Projekte zu realisieren“, so Wilkes.

Auch Gabriele Bültmann, Geschäftsführerin des Bildungszentrums des Handels, bestätigte, welch große Herausforderung das Projekt für alle Beteiligten darstellt. „Natürlich macht es nach außen hin den Anschein, dass extrem viel Aufwand für eine nur sehr kleine Gruppe betrieben wird. Der Erfolg unseres Projekts besteht aber sicherlich gerade darin, dass wir alle uns gemeinsam um eine individuelle Lösung für jeden einzelnen Bewerber bemühen, denn schließlich hat jeder die Chance auf eine sichere Zukunft verdient“, so Bültmann.

„Wir haben mit viel Aufwand und Herzblut ein Konzept auf die Beine gestellt, das andere Arbeitgeber – insbesondere andere Krankenhäuser – eins zu eins übernehmen könnten“, hofft Peter Hutmacher nun auf den Nachahmungseffekt. Hutmacher warnt jedoch: „Nur ein Praktikum allein hilft den geflüchteten Menschen langfristig nicht weiter. Eine sichere Perspektive muss feststehen. So werden wir im Klinikum Vest unsere vier Praktikanten natürlich auch während der anstehenden Ausbildung eng begleiten und weiterhin unterstützen, mit dem Ziel, anschließend einen festen Arbeitsplatz im Pflegedienst anbieten zu können.“ Das Konzept wird Ende des Monats auch bei einem Kongress der Knappschaft Kliniken vorgestellt.

Serap Güler zeigte sich beeindruckt vom Engagement aller Beteiligten. Für mehr Unterstützung möchte sie sich insbesondere einsetzen, wenn es um das Thema Perspektiven nach der Praktikums-/Ausbildungsphase geht.

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