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Zum zweiten Mal der Erste – Patient erhält moderne Therapie bei Herzklappeninsuffizienz

St. Elisabeth Gruppe GmbH am 2. Juni 2021

In der Kardiologischen Klinik des Marien Hospital Witten wurde erstmalig ein sogenannter Trikuspidal-Clip bei einem Patienten implantiert. Dieser wird verwendet, um eine undichte Herzklappe auf der rechten Herzseite abzudichten. Der 85-Jährige Patient war wieder „der Erste“: Bereits Anfang 2019 erhielt er als erster Patient einen Mitral-Clip für die linke Herzklappe vom damals neuen Chefarzt der Klinik, Priv.-Doz. Dr. Hans-Jörg Hippe.

Chefarzt der Kardiologischen Klinik (l.), Priv.-Doz. Dr. Hans-Jörg Hippe, mit dem 85-jährigen Patienten (r.), dem erfolgreich der erste Trikuspidal-Clip der Klinik implantiert wurde.

Von Luftnot über weniger Leistungsfähigkeit bis hin zu lebensbedrohlichen Wasseransammlungen in der Lunge, im Bauch und in den Beinen – diese Auswirkungen kann eine undichte Herzklappe haben. Denn die Herzklappen des Körpers wirken wie eine Art Ventil, damit das Blut nicht in die falsche Richtung strömt. Wenn sie nicht mehr richtig dicht sind, spricht man von einer Herzklappeninsuffizienz. Diese kann das Herz und seine Leistung schwächen. Da Betroffene meist ein fortgeschrittenes Alter und weitere Erkrankungen haben, ist eine offene Operation in vielen Fällen zu gefährlich. Deshalb hat sich seit einigen Jahren das Mitralclipping in der Kardiologie etabliert, eine schonendere minimal-invasive Behandlungsmethode, die genutzt wird, um die Mitralklappe in der linken Herzseite abzudichten. Eine Insuffizienz kann aber auch in der rechten Herzseite auftreten. Dort ist die Trikuspidalklappe betroffen. Häufig entsteht dies im Rahmen einer chronischen Herzschwäche oder aufgrund anderer Herzklappenfehler auf der linken Herzseite. Um diese abzudichten, wird eine spezielle Klammer, ein Clip, für die Trikuspidalklappe verwendet.

Erster Trikuspidal-Clip der Klinik wurde erfolgreich implantiert

„Wir haben nun unserem 85-jährigen Patienten erfolgreich den ersten Clip für die Trikuspidalklappe in unserer Klinik implantiert“, berichtet Priv.-Doz. Dr. Hans-Jörg Hippe, Chefarzt der Kardiologischen Klinik des Marien Hospital Witten. 2019 wurde dieser Patient bereits an der linken Herzklappe operiert. Für Dr. Hippe – der bereits über langjährige Erfahrung in dieser Behandlungsmethode verfügte – war das damals der erste Mitral-Clip-Eingriff als neuer Chefarzt der Klinik. „Die Methode des Trikuspidalclipping ist quasi die Gleiche wie beim Mitralclipping, sodass wir auf unsere gewonnene Expertise zurückgreifen können“, so der erfahrene Kardiologe. Nach dem erfolgreichen Eingriff kann das Herz das Blut wieder in die richtige Richtung pumpen und die Symptome gehen zurück

Schonende Therapie ohne Operation am offenen Herzen

Bei dem minimal-invasiven Eingriff wird ein Katheter über die Leistenvene bis zur rechten Herzklappe geschoben. Über diesen Katheter wird der Trikuspidal-Clip in die Trikuspidalklappe geführt. Die Ränder der Klappensegel, die undicht geworden sind, werden mit dem Trikuspidal-Clip, wie mit einer Klammer wieder fixiert und abgedichtet. Bei dem Eingriff ist die millimetergenaue und räumlich korrekte Position des Clips von entscheidender Bedeutung. Deshalb wird die Trikuspidalklappe per Herz-Ultraschall auf einem Monitor dargestellt. „Viele Patienten mit einer Trikuspidalklappeninsiffizienz sind älter und haben Begleiterkrankungen, so dass ein risikoarmes minmal-invasives Verfahren anstelle einer Operation am offenen Herzen häufig die einzige Chance ist, eine Verbesserung der Lebensqualität zu erreichen“, so Dr. Hippe.

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