300 Millionen Euro für Universitätsklinikum Essen
Neue Kinderklinik und Sanierung von HNO- und Augenklinik
Am Uniklinik-Standort Essen wird das Land bis 2020 rund 300 Millionen Euro für sechs Bau- und Sanierungsprojekte investieren. Die Maßnahmen gehören zum neuen Medizinischen Modernisierungsprogramm (MedMoP) des Landes. Medizinische Fakultäten und Universitätskliniken sind für den medizinischen Fortschritt durch exzellente Forschung sowie für eine moderne Ausbildung der Ärztinnen und Ärzte unverzichtbar. Bei der Krankenversorgung spielen sie eine Schlüsselrolle.
Wissenschaftsministerin Svenja Schulze stellte gemeinsam mit Prof. Jochen A. Werner, Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Essen (UK Essen), und Thorsten Kaatze, Kaufmännischer Direktor des UK Essen, die geplanten Projekte vor.
„Die Unikliniken ermöglichen medizinische Behandlungen von kompliziertesten Erkrankungen. Sie treiben Spitzenforschung voran und bilden exzellente Ärztinnen und Ärzte aus. Daher brauchen wir eine sichere, effiziente und leistungsfähige bauliche Infrastruktur auf höchstem Niveau“, sagte Wissenschaftsministerin Svenja Schulze.
Insgesamt fließen bis 2020 rund 2,2 Milliarden Euro über das MedMoP in Bauvorhaben an den sechs Universitätskliniken in NRW. Mit diesen Mitteln wird eine hochmoderne und patientenorientierte Krankenversorgung sichergestellt.
„Wir begrüßen die Initiative des Landes außerordentlich. Sie zeigt, dass die angespannte finanzielle Situation der Universitätsklinika sowie der vorhandene Modernisierungsstau erkannt wurden und wir nun gemeinsam Lösungen für die dringendsten baulichen Herausforderungen entwickeln können. Dabei hilft die zusätzliche finanzielle Unterstützung ungemein“, so Thorsten Kaatze. Auch Prof. Jochen A. Werner zeigte sich überzeugt, dass das MedMoP einen wichtigen Impuls zur Entwicklung des Essener Standortes gibt: „Mit Hilfe des Medizinischen Modernisierungsprogramms können wir wichtige Bereiche unserer Krankenversorgung und Forschung entscheidend verbessern. Dazu gehört beispielsweise die neue Kinderklinik, die zukünftig sowohl die Wünsche und Anforderungen unserer jungen Patienten berücksichtigt, als auch eine klinische Versorgung auf höchstem und modernsten Niveau ermöglicht, da hier Forschung und Therapie nah beieinander liegen werden“, so der Ärztliche Direktor des UK Essen.
Der Beginn des Neubaus der Kinderklinik markiert den Start der Umsetzung der baulichen Masterplanung. Diese soll langfristig und im Interesse einer bestmöglichen Krankenversorgung, Forschung und Lehre zu einer nachhaltigen Modernisierung des Standortes in Essen beitragen.
Folgende Bau- und Sanierungsprojekte sind am UK Essen geplant:
Neubau der Kinderklinik: Im Bereich der Krankenversorgung ist in Essen die Kinderklink von besonderer Bedeutung. Mit der Sanierung und Modernisierung erhält das UK Essen eine der modernsten Kinderkliniken in Europa. So kann je nach Krankheitsbild der Kinder eine optimale individuelle Betreuung gewährleistet werden (Baukosten: 78.460.400 Euro, Ersteinrichtungskosten: 15.500.000 Euro).
Neubau der Nuklearmedizin, Radiopharmazie und einer Forschungsetage: Im Bereich des sogenannten „alten Parkhauses“ wird der Neubau der Nuklearmedizin und Radiopharmazie einschließlich zweier Zyklotrone errichtet. Das Gebäude beinhaltet zudem eine weitere Forschungsetage (Baukosten: 43.764.100 Euro, Ersteinrichtungskosten: 25.000.000 Euro).
GMP-Labore zur Stammzellherstellung in der Strahlenklinik: Das Universitätsklinikum Essen ist derzeit bei der Stammzellherstellung in Deutschland und Europa führend. Um dies auch zukünftig sicherstellen zu können, soll der ehemalige Stationsbereich in der Strahlenklinik zu GMP-Laboren (Good Manufacturing Practice) umgebaut werden (Baukosten: 2.799.300 Euro, Ersteinrichtungskosten 995.000 Euro).
Neustrukturierung und Erweiterung der HNO- und Augenklinik: Mit den geplanten Maßnahmen werden die Funktionsdiagnostik, die Ambulanzbereiche und die Operationsbereiche in einem Anbau konzentriert und der Altbestand im Rahmen eines wirtschaftlichen Flächeneinsatzes energetisch saniert (Baukosten: 49.318.500 Euro, Ersteinrichtungskosten: 14.545.700 Euro).
Neustrukturierung der Pathologie und Rechtsmedizin: Dies geschieht durch die Sanierung des Bestandsgebäudes sowie der Errichtung eines zeitgemäßen Laborgebäudes – damit werden optimale Voraussetzungen sowohl für die Krankenversorgung als auch für die Forschung und Lehre geschaffen (Baukosten: 43.000.000 Euro, Ersteinrichtungskosten: 8.899.000 Euro).
Neubau eines Rechenzentrums: Im Bereich IT wird mit einem neuen Rechenzentrum am Standort Essen sichergestellt, dass die EDV-Struktur weiter ausgebaut werden kann und eine weitere Zentralisierung der IT ermöglicht wird (Baukosten: 10.100.000 Euro).