Wir können Gesundheit

Demenzbeauftragte im Krankenhaus

Der richtige Umgang mit dem Vergessen

St. Elisabeth Gruppe GmbH am 18. Dezember 2018

Axel Böttcher (l.), Pflegedienst- und Einrichtungsleiter des Gästehaus St. Elisabeth, und Lehrgangsleiterin Silke Mattelé (2. v. r.), Bildungswerk e. V., gratulierten den zwölf Gesundheits- und Krankenpfleger/-innen der St. Elisabeth Gruppe, die die Fortbildung zum Demenzbeauftragten erfolgreich abgeschlossen haben.
Immer häufiger betreuen Pflegende in Krankenhäusern Patienten, die neben einer akuten Erkrankung auch an Demenz leiden. Die besonderen Bedürfnisse der meist älteren Patienten stellen die Pflegekräfte vor bisher unbekannte Herausforderungen. Das Bildungswerk e. V. der St. Elisabeth Gruppe – Katholische Kliniken Rhein-Ruhr bildet daher Krankenpfleger und -pflegerinnen zu Demenzbeauftragten aus. Am vergangenen Montag erhielten die Absolventen des dritten Jahrgangs ihre Zeugnisse.

Experten rechnen für das Jahr 2030 mit 2 Millionen Demenzerkrankten in Deutschland. Die Fortbildung zum Demenzbeauftragten soll die Pflegekräfte auf die besonderen Herausforderungen der Arbeit mit diesen Patienten vorbereiten. Die Aufgabe der Demenzbeauftragten ist es, ein ganzheitliches, demenzgerechtes Versorgungskonzept zu erarbeiten. Dazu sollen sie andere Pflegekräfte und auch die Angehörigen im Umgang mit den Menschen mit Demenz beraten. Denn neben der Therapie der akuten Erkrankung ist auch ein angemessener Umgang mit Vergesslichkeit, Orientierungs- und Sprachproblemen sowie eventuellem Unverständnis gegenüber der medizinischen Behandlung notwendig. Die Demenzbeauftragten erheben biografische Besonderheiten, die für den Krankenhausaufenthalt relevant sind und versuchen die pflegerische Versorgung entsprechend zu gestalten. Ebenso beraten Sie Angehörige zu demenzgerechten Betreuungsangeboten, gerade für die Zeit nach der Entlassung. „Die Auswirkungen der Demenz sind vielfältig und müssen zusätzlich zur Behandlung der akuten Erkrankung berücksichtigt werden“, erläutert Axel Böttcher, Pflegedienst- und Einrichtungsleiter des Gästehaus St. Elisabeth sowie Pflegedienstleiter des Rheumazentrum Ruhrgebiet. Als Projektleiter ist er für die Entwicklung der Fortbildung zum Demenzbeauftragten der St. Elisabeth Gruppe verantwortlich.

Zwölf Gesundheits- und Krankenpfleger/-innen der St. Elisabeth Gruppe haben die diesjährige Fortbildung im November begonnen und nun erfolgreich abgeschlossen. Auf den verschiedenen Stationen der Krankenhäuser der St. Elisabeth Gruppe werden sie die an Demenz erkrankten Patienten in ihren Bedürfnissen unterstützen. „Wir freuen uns über das große Interesse an dieser Fortbildung. Unser Ziel ist es, langfristig in jedem Haus und auf jeder Station einen Demenzbeauftragten einzusetzen“, sagt Lehrgangleiterin Silke Mattelé. Während des Lehrgangs absolvierten die Teilnehmer 200 Unterrichtsstunden, die sie auf die besonderen Anforderungen ihrer neuen Tätigkeit vorbereiten sollten.
Auch im nächsten Jahr wird es eine neue Fortbildung zum Demenzbeauftragten geben, um so die Zahl dieser Experten in der St. Elisabeth Gruppe schrittweise zu erhöhen. Die Teilnahme ist für alle Pflegekräfte der St. Elisabeth Gruppe möglich.

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