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Erstes neuroMIT Modellvorhaben – KITE

KITE hebt ab!

MedEcon Ruhr am 5. September 2024

Das Projekt konzentriert sich auf die KI-unterstützte Detektion tiefliegender Hirnfunktionsstörungen im EEG. Dies ist insbesondere für die Diagnostik und Therapie von Epilepsien hoch relevant, um eine qualitative und quantitative EEG-Befundung zeitsparender und objektiver zu machen. Das BMBF geförderte Projekt – star­tete im Juli und ist auf drei Jahre ausgelegt.

Die Elektroenzephalografie (EEG) ist ein wichtiger Eckpfeiler in der Diagnostik und Therapieführung bei Patient:innen mit ersten epileptischen Anfällen und bekannten Epilepsien. Klinisch verbreitet eingesetzt werden vor allem Oberflächen-EEGs, deren bisherige visuelle Befundung zu­nehmend durch automatische computerunterstützte Methoden ergänzt wird. Trotz beachtlicher Fortschritte in der Forschung und ersten kommerziellen Produkten sind noch wichtige Herausfor­derungen zu lösen. So bleibt die Analyse der zum Teil sehr großen und komplexen Datensätze immer noch zeitaufwändig. Ferner gilt es zu erforschen, welche Aussagen aus dem Oberflächen-EEG über relevante tieferliegende Funktionsstörungen abgeleitet werden können.

Hier setzt das Projekt KITE an: Das Vorhaben nutzt die Möglich­keit der simultanen invasiven und Oberflächen-EEG-Ableitung bei Epilepsiepatient:innen. Dies ist nur an wenigen speziellen Zentren möglich, wie der Ruhr Epileptologie des Universitätsklini­kums Knappschaftskrankenhaus Bochum. Das Ziel des Projektes ist die Erforschung und klinische Validierung von Methoden der künstlichen Intelligenz zur automatischen Diagnose-Unterstützung für das medizinische Personal. Es wird die Anwendung des Trans­fer-Lernens sowie anderer Methoden des maschinellen Lernens erforscht. So könnten aus den simultanen Messergebnissen nicht-invasiver und invasiver EEG-Untersuchungen Rückschlüsse gezogen wer­den: Welche Informationen über tiefe Hirnstrukturen lassen sich aus den nicht-invasiven EEG Daten ableiten?

Die SNAP Discovery AG aus Bochum übernimmt in KITE die Kon­sortialführung und entwickelt zusammen mit dem Gräfelfinger Unternehmen BESA GmbH die KI-Modelle und die zugrundelie­gende Software. Auf der Basis der Datensätze des Ruhrepileptologie erfolgt die intensive gemeinsame Bearbeitung der Forschungsfragen. Das Projekt ist ein Modellvorhaben der ebenfalls durch das BMBF geförderten „Industrie-in-Klinik-Plattform“ neuroMIT, welche durch die MedEcon Ruhr GmbH konstituiert wurde. Mit der Plattform soll das Forschungs- und Entwicklungspotenzial der Kliniken systematisch gefördert werden und es sollen Synergien zwischen der medizi­nischen Praxis und der unternehmerischen Produktentwicklungen geschaffen werden. KITE ist somit das erste von mehreren Projekten, welche im Rahmen der neuroMIT-Plattform gefördert werden.

Mehr Informationen zur neuroMIT Plattform und zum Projekt finden Sie unter: neuromit.de

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