15 Jahre Ruhr-Epileptologie
Epilepsie-Referenzzentrum für die Metropolregion Ruhr
Am 1. Januar 2010 wurde die Ruhr-Epileptologie an der Klinik für Neurologie der Knappschaft Kliniken Universitätsklinikum Bochum der Ruhr-Universität Bochum gegründet. Seitdem hat sie sich zum führenden Referenzzentrum für Epilepsien und andere anfallsartige Erkrankungen in der Metropolregion Ruhr entwickelt.
Prof. Dr. Jörg Wellmer, der auf die damals neu geschaffene Professur für Epileptologie an der Ruhr-Universität Bochum berufen wurde, hatte von Beginn an die klare Vision, ein umfassendes diagnostisches und therapeutisches Angebot aufzubauen. Dieses reicht von der Differenzialdiagnostik anfallsartiger Ereignisse über die medikamentöse Therapie schwer behandelbarer Epilepsien – auch bei Begleiterkrankungen und während Schwangerschaften – bis hin zur präoperativen Diagnostik (nicht-invasiv und invasiv) und zur Epilepsiechirurgie in enger Zusammenarbeit mit der Klinik für Neurochirurgie. Diese Vision wurde eindrucksvoll umgesetzt.
Die fachliche Qualifikation eigener Mitarbeiter*innen sowie die gezielte Anwerbung externer Expert*innen haben die Ruhr-Epileptologie zu einem Zentrum mit einem hoch qualifizierten Team gemacht.
Diese Expertise drückt sich neben der ambulanten, stationären und telemedizinischen Patientenversorgung auf höchstem Niveau dadurch aus, dass an der Ruhr-Epileptologie weltweit anerkannte Innovationen erfolgt sind: die Entwicklung eines epilepsiespezifischen MRT-Protokolls, ein minimal-invasives Verfahren zur Operation fokaler kortikaler Dysplasien, die methodische Weiterentwicklung der EEG-Quellenlokalisation, die Tele-Epileptologie und die Diagnose nicht-epileptischer psychogener Anfälle. Von Bedeutung ist auch die Spezialambulanz für Epilepsie & Schwangerschaft, die eine der deutschlandweit größten ist.
Ein aktueller Forschungsschwerpunkt liegt in der Entwicklung von KI-Algorithmen zur epileptologischen Diagnostik. Seit 2017 konnten über 1,5 Mio. Euro Drittmittel für die Forschung eingeworben werden.
Durch das Projekt „Tele-Epileptologie Ruhr“ übernimmt die Ruhr-Epileptologie im Verbund der Knappschaft Kliniken eine Pilotfunktion. Dieses Angebot vernetzt alle neurologischen Kliniken im Verbund und bildet die Grundlage für weitere Initiativen des Fachausschusses Medizinische Netzwerke.
Zukünftige Herausforderungen bestehen in der Anpassung der ambulanten und stationären Kapazitäten an die konstant sehr hohe Nachfrage. Die Geschäftsführung des Universitätsklinikums und die Direktorin der Klinik für Neurologie unterstützen diesen Weg und sichern damit die nachhaltige Entwicklung der Ruhr-Epileptologie.