Jubiläum am Kinderpalliativzentrum
Ein besonderer Nachmittag an einem Ort, der in Datteln seit 15 Jahren für menschliche Nähe und medizinische Versorgung auf höchstem Niveau steht.
Im Jahr 2010 eröffnet an der Vestischen Kinder- und Jugendklink Datteln – Universität Witten/Herdecke eine zu diesem Zeitpunkt in Europa einmalige Einrichtung: das Kinderpalliativzentrum. Seither finden hier Familien mit einem lebensbedrohlich erkrankten Kind kompetente und umfassende multiprofessionelle Hilfe. Am vorletzten Wochenende kamen Familien, Unterstützer:innen, Wegbegleiter:innen, Kooperationspartner:innen und Mitarbeitende zusammen, um das Jubiläum gemeinsam zu begehen – und um „Danke“ zu sagen.
Bei herrlichem Sonnenschein stand der kurzweilige Nachmittag im Garten vor der Kinderpalliativstation Lichtblicke ganz im Zeichen der Begegnung: Bei Kaffee und Kuchen, frischen Waffeln, Fingerfood und Eis kamen die Gäste miteinander ins Gespräch, tauschten sich aus und informierten (sich) über die Versorgungsangebote. Mitarbeitende aus dem multiprofessionellen Kinderpalliativteam und aus der Forschungsabteilung brachten Besucher:innen mit kreativen Ideen ihre Arbeit auf der Station Lichtblicke, in der Versorgung der Familien im eigenen Zuhause oder auch in der Forschung näher. An verschiedenen Mitmachstationen konnte jeder, der mochte, ganz unmittelbar im Gespräch und beim Ausprobieren einen Eindruck davon gewinnen, welche Wirkung verschiedene Therapien erzielen können. Die Kinder durften sich professionell schminken lassen oder vergnügten sich am Mal- und Basteltisch. Pflegende der Station Lichtblicke boten Führungen durch das Haus an. Auch die neue Physioabteilung konnte angeschaut werden.
Seit seiner Gründung ist das Kinderpalliativzentrum ein Leuchtturm für zahlreiche Familien – getragen vom Kinderpalliativteam um den Leiter Professor Boris Zernikow und einer starken Solidargemeinschaft, die die Einrichtung von Anfang an mit Spenden unterstützt. Auch künftig bleibt das Kinderpalliativzentrum auf diese Unterstützung angewiesen, um seine wichtige Arbeit fortführen zu können.
Das Versorgungsangebot konnte sich so im Laufe der Jahre kontinuierlich weiterentwickeln. Kinder- und Jugendarzt Professor Zernikow blickt zurück: „Ich empfinde große Dankbarkeit über das, was hier entstanden ist. Die Gesellschaft und die Welt verändern sich rasant. Mir ist Nachhaltigkeit wichtig. Das, was wir geschaffen haben für die Familien, das darf nicht wegbrechen.“ Seine Worte spiegeln die Grundhaltung wider, die dieses Haus seit 15 Jahren prägt: ein achtsames Miteinander und die feste Überzeugung, dass soziale Verantwortung und menschliche Nähe in einer sich wandelnden Welt wichtiger sind denn je
Das Begegnungsfest war nicht nur ein Rückblick auf das, was war – sondern auch ein Ausblick auf das, was bleiben soll: ein geschützter Ort, der Familien in einer schwierigen Situation stärkt, begleitet und auffängt.
Weitere Informationen zum Kinderpalliativzentrum gibt es hier: www.kinderpalliativzentrum.de.