Wir können Gesundheit

BrainBusiness – Neurowissenschaft trifft Gesundheitswirtschaft

Unsere neue Veranstaltungsreihe endlich auch in Präsenz

MedEcon Ruhr am 17. Juni 2022

Dr. Christoph Monfeld führte in die Veranstaltung ein. (c) Thomas Witte

Neue Transferpotentiale erschließen – das ist das Ziel der neuen Veranstaltungsreihe BrainBusiness. Gemeinsam mit dem Research Department of Neuroscience der Ruhr-Universität Bochum und der Agentur GesundheitsCampus Bochum durften wir rund 60 Teilnehmende am 02. Juni 2022 in der Aesculap Akademie aus den Bereichen Wissenschaft und Gesundheitswirtschaft begrüßen – vom Nachwuchswissenschaftler, über Partner aus der Klinik bis hin zum etablierten Unternehmen.

Die Neurowissenschaften spielen eine Schlüsselrolle für Innovationen, in denen es um menschliche Fähigkeiten und ihr Zusammenspiel mit neuen und insbesondere digitalen Technologien geht. Das Verständnis des Aufbaus und der Funktionsweise von Gehirn und Nervensystem wird zunehmend differenzierter. Immer deutlicher zeichnen sich mögliche Anwendungen für den Alltag wie auch für Diagnosen und Therapien im Gesundheitswesen ab.

Zu Gast in der Aesculap Akademie auf dem GesundheitsCampus Bochum (c) Thomas Witte

Die Gesundheitsmetropole Ruhr nimmt auf diesem Gebiet insbesondere mit der Ruhr-Universität Bochum und seinem Research Department of Neuroscience eine national und auf vielen Gebieten auch international führende Position ein. Das Spektrum reicht von grundlegenden Forschungsprozessen in den beiden DFG-Sonderforschungsbereich 874 „Integration und Repräsentation sensorischer Prozesse“ sowie 1280 „Extinktionslernen“ bis hin zu anwendungsorientierten Lösungen unter Beteiligung der Neuropsychologie, der Neuroinformatik und der klinischen Neurologie. Dabei ist das Anwendungspotenzial enorm und nur zu einem Bruchteil ausgeschöpft

Im MedEcon-Schwerpunkt Nerven.Sinne.Technik sind in den vergangenen Jahren bereits etliche  innovative Entwicklungen initiiert und befördert worden. Im Mittelpunkt stehen dabei neurogene, also nervlich bedingte Störungen sensomotorischer, sensorischer, kognitiver und affektiver Fähigkeiten. Es geht also darum, derartige Fähigkeiten aufrechtzuerhalten oder wiederherzustellen. Dem dienen interaktive Lösungen im Verhältnis von Mensch und Technik – vom Neurofeedback in der Psychotherapie bis hin zur Neurorobotik bei Störungen der Körperbewegung. Die therapeutische Besonderheit, für die die Neurowissenschaften besonders gefragt sind: Die aktive Beteiligung der Patienten in Form von Training, Übung und Spiel ist in allen Fällen der Schlüssel für den therapeutischen Erfolg.

Unter dem Titel „Brain Business“ ist im vergangenen Jahr in Kooperation von RDN, MedEcon Ruhr und der Agentur Gesundheitscampus eine Veranstaltungsreihe zunächst digital gestartet und am 2.Juni leibhaftig fortgeführt worden, in der es vor allem um den gesundheitswirtschaftlichen Transfer neurowissenschaftlicher Erkenntnisse geht. Inhaltlicher Schwerpunkt waren diesmal die Potenziale der Künstlicher Intelligenz in der neuromedizinischen Diagnostik sowie die Nutzung von Apps und Virtual Reality in lernbasierten Therapieansätzen.

Zunächst führte Prof. Laurenz Wiskott vom Institut für Neuroinformatik aus neurowissenschaftlichem Blickwinkel in die Grundlagen und den aktuellen Stand der künstlichen Intelligenz ein. Prof. Carsten Lukas vom Katholischen Klinikum Bochum (Universitätsmedizin der RUB) gab einen Einblick, wie weit KI-Lösungen in der Radiologie tatsächlich sind. Daran anschließend erläuterte Dr. Marc Kämmerer von der Visus Health IT GmbH den Bedarf, KI-Lösungen zu skalieren, also zu einem breit angelegten Einsatz zu kommen, was er unter anderem am Beispiel des an der Ruhr in Verbindung mit dem Westdeutschen Teleradiologieverbund entstandenen KI-Marktplatzes erläuterte.

Im zweiten Themenbereich startete Prof. Armin Zlomuzica (RUB-Department of Behavioural und Clinical Neuroscience) mit einer Darlegung, wie Ängste verstanden bzw. behandelt werden und welchen Beitrag Virtual-Reality-Lösungen dabei leisten können. Prof. Boris Suchan von der Neuropsychologischen Ambulanz der RUB gab einen Einblick in das Projekt go4Cognition, das Gamification als Trainingsansätze bei demenzbedingten kognitiven Beeinträchtigungen entwickeln und erproben will. Frau Stuhlmann von der Duisburger icho Systems GmbH ergänzte dies um  Erfahrungen bei der Entwicklung eines smarten Therapieballs für Menschen mit Demenzerkrankungen sowie Menschen mit Behinderungen.

Weitere Impressionen finden Sie hier (c) Thomas Witte.

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