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Schädel-Hirn-Trauma bei Kindern

Smartphone-App hilft bei ambulanter Überwachung

Universitätsmedizin Essen am 5. Januar 2024

In 11 Kinderkliniken in Deutschland werden im Zuge eines großen Forschungsprojektes ab September 2025 Kinder und Jugendliche mit Schädel-Hirn-Trauma mithilfe einer neuen App ambulant überwacht. Geleitet wird das mit SaVeBRAIN.Kids* abgekürzte Vorhaben von einem Team der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE). Die App kann den Schweregrad eines Schädel-Hirn-Traumas schnell und zuverlässig erkennen. Die App-Analyse hilft den Behandelnden bei der Entscheidung, ob Betroffene stationär aufgenommen werden müssen oder ob eine ambulante Versorgung genügt. Ist der Test erfolgreich, könnten Krankenhäuser, die die App einsetzen, entlastet werden. Gefördert wird das Projekt durch den Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) ab September 2024 für 3,5 Jahre mit 5,9 Millionen Euro. Davon fließen knapp 2,8 Millionen Euro an die UDE und die Universitätsmedizin Essen.

Das Schädel-Hirn-Trauma zählt zu den häufigsten Verletzungen im Kindesalter. In Deutschland werden pro Jahr mehr als 90.000 Kinder stationär überwacht (Quelle). Davon verlaufen die meisten Fälle allerdings mild, und genau diese Gruppe steht im Fokus der Beobachtungen bei dem Projekt SaVeBRAIN.Kids.

„Die App kommt nur bei Kindern und Jugendlichen zum Einsatz, bei denen ein sehr geringes Risiko für eine Verletzung des Gehirns besteht“, sagt Konsortialführerin PD Dr. Nora Bruns von der Klinik für Kinderheilkunde I des Universitätsklinikums Essen (UK Essen). „Denn aus der Praxis wissen wir, dass diese Gruppe oft hospitalisiert wird, weil man sichergehen möchte, dass keine schwerwiegende Verletzung übersehen wurde.“

Bei dem Projekt werden Ärzt:innen in der Notaufnahme bei der Erhebung einer strukturierten Anamnese und Untersuchung unterstützt. Darauf basierend wird entschieden, ob ein Kind sofort nach Hause gehen kann oder noch für einige Stunden in der Notaufnahme beobachtet wird. Die App soll die Eltern im Alltag daran erinnern, ihr Kind regelmäßig zu beobachten. Sie helfe ihnen einzuschätzen, ob möglicherweise doch eine Verletzung des Gehirns vorliegt, die behandelt werden müsste. Durch den neuen Versorgungspfad sollen Krankenhausaufnahmen seltener werden. Dies käme vor allem den Patient:innen und ihren Familien zugute. Für das Gesundheitssystem würden zudem weniger Kosten entstehen.

Die neue App-gestützte Versorgungsform bei mildem Schädel-Hirn-Trauma wird gemeinsam mit Krankenkassen und weiteren Projektpartner:innen wie der LMU München und der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hof (HAH) erprobt.

* SaVeBRAIN.Kids steht für „Sichere ambulante Versorgung von Kindern mit mildem Schädelhirntrauma“.

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